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Berlin: Eskalierende Gewalt

Wieder mehrere Attacken auf Bahnhöfen In Kreuzberg wurde ein Gitarrenspieler verprügelt

Gleich drei Mal sind am Donnerstag und Freitag wieder Menschen Opfer von Gewalt auf U-Bahnhöfen geworden.

Bereits am Donnerstagnachmittag ist am U-Bahnhof Südstern in Kreuzberg ein 52-jähriger Gitarrenspieler, der regelmäßig im Eingangsbereich des Bahnhofs Musik macht, von Jugendlichen attackiert worden. Ein 38-jähriger Zeuge kam dem Opfer zur Hilfe und wurde dann ebenfalls von den jungen Tätern zu Boden geschlagen und getreten. Zeugen berichteten dem Tagesspiegel, dass es vor dem Angriff auf den Musiker bereits eine Massenschlägerei zwischen zwölf bis 15 Jugendlichen gegeben habe. Alle seien arabischer oder türkischer Herkunft gewesen. „Das fing aus heiterem Himmel an, es wurde auch auf am Boden Liegende eingetreten, auch gegen die Köpfe. Ein paar Beteiligte griffen dann sogar nach den Stühlen des Cafés direkt an der Ecke, um damit weiterzukämpfen“, schildert ein Zeuge. Wie die Polizei bestätigte, soll einer der Jugendlichen ein Küchenmesser in der Hand gehabt haben, „das aber nicht zum Einsatz kam“, hieß es. Laut einiger Zeugen soll der Gitarrenspieler die Kontrahenten aufgefordert haben, aufzuhören. „Offenbar hat sich die Schlägerei daraufhin gegen den Gitarrenspieler gerichtet“, vermutet ein Zeuge. Der 52-Jährige und der 38-Jährige erlitten leichte Verletzungen. Vier der Angreifer aus der Gruppe seien in Richtung Bergmannstraße geflüchtet. Dort stiegen die jungen Männer in einen Mercedes. Polizisten machten den Wagen wenig später in der Baerwaldstraße ausfindig. Allerdings saß zu diesem Zeitpunkt lediglich ein 20-Jähriger am Steuer, der die Aussage verweigerte. Doch ein Zeuge soll einen Tatverdächtigen – ein ehemaliger Schüler der nahe gelegenen Carl-von-Ossietzky-Oberschule – wiedererkannt haben. Die Ermittlungen dauern an.

Stunden später, gegen 20.40 Uhr, kam es zu einer Auseinandersetzung auf dem U-Bahnhof Friedrichsfelde. Dort pöbelte ein Unbekannter eine 26-jährige Frau an. Als ihr Begleiter dazwischen ging, wurde er von dem Mann attackiert. Der 32-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Der Täter, etwa 25 Jahre alt, flüchtete.

Der jüngste Fall ereignete sich am Freitag früh gegen 6.30 Uhr am U-Bahnhof Kurfürstendamm. Auf dem Bahnhof der Linie U 9 gerieten ein 17-Jähriger und ein Kioskbetreiber, 46, in Streit. Es soll dabei um einen Kaffeeautomaten gegangen sein. Während des Handgemenges schlug der Jugendliche auf den Mann ein. Dieser wurde dabei leicht verletzt. Er griff sich in seinem Kiosk ein Teppichmesser und ging damit auf den 17-Jährigen los. Der Jugendliche erlitt Verletzungen an den Armen und am Oberkörper. Gegen beide Beteiligten laufe nun ein Verfahren wegen Körperverletzung. tabu/ffe

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