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Berlin: Esther Schröder setzt auf die eigene Energie

PDS-Politikerin wird Staatssekretärin unter Harald Wolf

Die Stellungnahme von Brandenburgs PDS-Landeschef Ralf Christoffers fiel auffallend kurz aus: „Ich wünsche ihr viel Erfolg.“ Dass die Landtagsabgeordnete Esther Schröder, seine wohl heftigste innerparteiliche Widersacherin, Staatssekretärin für Arbeit und Frauen im Berliner Senat unter dem neuen Wirtschaftssenator Harald Wolf werden soll, ist nicht ohne Pikanterie. Die 33-jährige Quereinsteigerin, die als Unbekannte ohne Parteibuch 1999 für die PDS in den Landtag kam und ein Jahr später in die PDS eintrat, störte mit ihrem knallharten Oppositionskurs immer wieder die rot-rote Schmuse-Strategie des Parteichefs. Schröder protestierte, dass die öffentliche Hand das Hauptrisiko bei der in Frankfurt (Oder) geplanten Chipfabrik übernehmen soll. Sie kritisierte die Ineffizienz der von CDU-Wirtschaftsminister Fürniß errichteten „Auslandsplattformen“. Sie rügte dessen Förderpraxis: Bewilligungen auszureichen, aber das Geld erst mit jahrelanger Verzögerung auszuzahlen.

Doch hat sich die selbstbewusste und ehrgeizige Jungpolitikerin nie durch innerparteilichen Druck einschüchtern lassen. Sie selbst sagt über sich, sie sei gerechtigkeitsliebend, konsequent, engagiert. Obwohl sie in der Landtagsfraktion umstritten war, wird ihre Fachkompetenz nicht angezweifelt. Die 1969 in Luckenwalde Geborene studierte ab 1989 in Berlin und Belgien Wirtschaftswissenschaften, war danach an der Uni Konstanz einzige ostdeutsche Mitarbeiterin von Wolfgang Franz, einem Ex-Wirtschaftsweisen. Gleichwohl ist sie sich im Klaren, dass ihr die Berliner Aufgabe „alles abverlangen“ werde. Michael Mara

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