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Ethik: Kirchen monieren Verdrängung von Religionsunterricht

Die Kirche sieht in dem neu eingeführten Unterrichtsfach Ethik ein staatliches Bildungsmonopol in der Wertevermittlung. Nun fordert sie die Einführung eines neuen Wahlpflichtbereichs, damit sich Schüler zwischen Religion und Ethik entscheiden können.

Berlin - Nach Angaben der Berliner Kirchen ist durch die Einführung des staatlichen Ethikunterrichts die Anzahl der Teilnehmer am Religionsunterricht im neuen Schuljahr gegenüber 2005 stark zurückgegangen. Im Schuljahr 2006/2007 besuchten rund 6260 Siebtklässer den konfessionellen Religionsunterricht, teilten die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und das Erzbistums Berlin mit. Im Jahr zuvor seien es noch etwa 8470 Schüler in dieser Jahrgangsstufe gewesen.

Die neuen Teilnehmerzahlen zum Religionsunterricht belegten deutlich den Zusammenhang zwischen der Einführung eines "staatlichen Monopolfaches für Wertevermittlung" und der Zurückdrängung des konfessionellen Religionsunterrichts, monierten Vertreter beider Kirchen. Sie forderten erneut die Einrichtung eines Wahlpflichtbereichs, bei dem Schüler zwischen Ethik und Religion als gleichberechtigten Unterrichtsfächern wählen können.

Ethik wird seit Schuljahresbeginn in Berlin in den 7. Klassen als Pflichtfach unterrichtet und soll schrittweise bis zur 10. Klasse ausgebaut werden. Eine Abwahl des neuen Faches zu Gunsten des Religionsunterrichts ist nicht zulässig. Dieser kann weiterhin auf freiwilliger Basis nur zusätzlich besucht werden (tso/ddp)

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