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Berlin: Etwas Wärme braucht der Mensch

Die Suppenküche des Franziskanerklosters in Pankow muss grundsaniert werden – und ist auf Spenden angewiesen

Die Schlange auf dem Hof des Franziskanerklosters ist lang. Rund 350 Menschen warten vor der Suppenküche auf Essen. Sie sind obdachlos, Rentner oder Sozialhilfeempfänger. Alle haben sie eine weiße Plastikschüssel in der Hand. Aus den beiden 50-Litertöpfen vor Susan Darwisch riecht es nach Nudelsuppe. Die arbeitslose Bankangestellte ist eine von rund 25 ehrenamtlichen Helfern der Suppenküche. Einmal die Woche kommt sie ins Franziskanerkloster, um Gemüse zu putzen, Essen auszugeben, Geschirr abzuspülen. „Bei uns ist noch nie einer hungrig vom Hof gegangen“, betont Darwisch. Hunger ist aber nur ein Grund, warum so viele Obdachlose aus dem gesamten Stadtgebiet immer wieder in die Wollankstraße kommen: Viele von ihnen schätzen das Kloster als Treffpunkt zum Reden. „Man könnte das Ganze auch Kommunikationszentrum nennen“, sagt Bruder Peter Buchholz, der Leiter der Einrichtung. „Ich bin nicht nur wegen des Essens hier“, sagt der 47-Jährige, der gerade den Austieg aus der Obdachlosigkeit geschafft hat – nach zehn Jahren. Seit kurzem arbeitet er als Hausmeister in einem Seniorenheim. Wenn er frei habe, komme er in die Suppenküche, um zu helfen. „Die haben mir gegeben, jetzt gebe ich zurück.“

Seit zehn Jahren versorgt die Suppenküche Hilfsbedürftige mit warmen Mahlzeiten, sechs Tage die Woche. Die Lebensmittel bekommt die Suppenküche zum Großteil über Spenden. „Vieles müssen wir aber auch kaufen“, erklärt Bruder Peter. Bis auf eine Personalstelle, die der Berliner Caritasverband trägt, finanziert sich die Einrichtung komplett über Spendengelder. Im nächsten Jahr kommt auf das Team der Suppenküche einiges zu: „Das gesamte Haus muss grundsaniert werden“, berichtet Bruder Peter – bei laufendem Betrieb. Das Fundament ist schief, die Elektrik marode.

Außerdem sollen weitere Toiletten gebaut werden – im Moment gibt es nur zwei für bis zu 450 Menschen. Auf der Wunschliste der Suppenküche steht eine neue Kücheneinrichtung. Außerdem sind jegliche Hilfen für die Hygienestation und die Kleiderkammer willkommen: So fehle es an Unterwäsche, Socken, Zahnbürsten, Kämmen, Zahnpasta und Rasierer. Diese Dinge müsse das Kloster immer selbst kaufen, sagt der Leiter der Suppenküche.

Wenn Sie die Tagesspiegel-Spendenaktion unterstützen möchten: Stichwort „Menschen helfen!“, Kontonummer 250030942 bei der Berliner Sparkasse mit der Bankleitzahl 10050000. Bitte geben Sie auf dem Beleg Ihren Namen und die Anschrift komplett an, damit wir den Spendenbeleg zuschicken können. Auch Online-Banking ist möglich.

Viola Volland

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