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EU-Politikstunde: Merkel spricht mit Berliner Schülern

"Angie"-Rufe schallen der Kanzlerin entgegen, als sie den Schulhof der Berliner Caspar-David-Friedrich-Oberschule betritt. Angela Merkel ist unterwegs, um den Schülern die EU näher zu bringen.

Berlin - Die Begeisterung unter den ist Schülern groß. Einige Mädchen kreischen - so als ob nicht Merkel, sondern Madonna gerade aus dem Auto gestiegen wäre. Dabei war die Stippvisite der Bundeskanzlerin an der Realschule im Stadtteil Hellersdorf für die meisten Schüler mit Arbeit verbunden. Am EU-Projekttag will Merkel mit ihnen über die Europäische Union diskutieren. Bundesweit besuchen an diesem Tag Mitglieder der Bundesregierung, des Bundestages und des Europäischen Parlaments, Ministerpräsidenten sowie Landtagsabgeordnete Schulen, um den Schülern die EU näher zu bringen. Mit der Kanzlerin dürfen an diesem Vormittag 40 Jugendliche diskutieren.

Ganz unvorbereitet geht natürlich niemand zu einem Termin mit der Kanzlerin. Die Vorbereitung habe etwa zwei Wochen gedauert, berichtet Alexander Hensel. Aufgeregt sei er nicht, sagt er vor der Diskussionsrunde. "Als Mensch ist sie bestimmt auch nicht anders als wir", vermutet der 17-Jährige. Was er die Bundeskanzlerin fragen wird, weiß der Zehntklässler auch: "Wie kann es sein, dass Großbritannien bei einer ähnlichen Wirtschaftsstruktur wie Deutschland und dem gleichen Nettoeinkommen weniger in die EU einzahlen muss?"

Beweisfotos für die Eltern

Vor dem Unterricht hat Klassenlehrerin Lydia Otto mit ihrer Klasse über die ersten Eindrücke gesprochen. "Sie kam sehr volksnah rüber", sagt sie. "Sie war ziemlich locker und hat einigen Schülern auch die Hand geschüttelt", meldet sich ein Schüler zu Wort.

"Mich interessiert dieser Machtkampf in der CSU nach dem Stoiber-Rücktritt mehr", sagt ein Zehntklässler. Für andere ist die Bundeskanzlerin an sich die Attraktion. Einige haben sich sogar ein Autogramm von ihr besorgt, andere haben schnell ihr eigenes Merkel-Foto gemacht. "Das Bild habe ich geschossen", sagt die 17-jährige Tina und zeigt stolz ihr Foto-Handy. Da lächele die Kanzlerin gerade nett. Eine andere Schülerin hat sogar ihr eigenes Merkel-Video gedreht. "Das zeige ich meinen Eltern", sagt sie. "Sonst glauben die mir nicht, dass die Bundeskanzlerin hier war."

Merkel begeistert vom Interesse der Schüler

"Ich hätte auch in meinen Wahlkreis auf der Insel Rügen und in Stralsund heute in viele Schulen gehen können", erläutert die Bundeskanzlerin. Sie sei bewusst "hier nach Hellersdorf" gegangen. Nach ihrem Schulvormittag zeigt sich die Bundeskanzlerin begeistert. "Ich habe eine unglaublich interessierte Schülerschar getroffen, die nicht nur für den heutigen Tag sich gut vorbereitet hat", schwärmt sie. Die Diskussion sei sehr lebendig gewesen. "Von Umweltschutz bis zum Tierschutz und bis hin zu der Frage des Schengener Abkommens" habe die Themenpalette gereicht, sagt Merkel.

Auch die Schüler sind von der Bundeskanzlerin angetan. "Sie ist eine sehr offene Frau, mit der man über alles reden kann", sagt Hensel nach der Diskussion. Außerdem habe er viel über die EU und den Briten-Rabatt gelernt. (Von Michaela Zin Sprenger, ddp)

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