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Berlin: Euro: Die aktuelle Frage: Verlief alles wie geplant?

Thomas Pattri ist Koordinator für Euro-Bargeld der Commerzbank. Mit ihm sprach Ole Töns über den Euro-Start.

Thomas Pattri ist Koordinator für Euro-Bargeld der Commerzbank. Mit ihm sprach Ole Töns über den Euro-Start.

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Der große Ansturm auf die neuen Münzen blieb jedenfalls aus. Dabei hatten einzelne Banken sogar angekündigt, ab Mitternacht zu öffnen, um die erwartete Nachfrage bewältigen zu können. Von Menschenschlangen vor den Banken konnte dann aber keine Rede sein. Auch die Sorge, dass der Vorrat an Starter-Kits nach kurzer Zeit erschöpft sein könnte, war übertrieben. Nur bei wenigen Banken wurde der Vorrat bis zum Abend aufgebraucht.

Wie erklären Sie sich, dass viele Berliner es dann doch nicht so eilig hatten mit dem neuen Geld?

Das Thema wurde in der Öffentlichkeit doch sehr hochgespielt, als sich abzeichnete, dass die Bundesbank nicht für jeden Bürger ein Starter-Kit ausgeben würde. Es zeigt sich einfach, dass die Menschen auf den Verlust der D-Mark doch nicht ganz so emotional reagieren, wie vermutet. Denn der Euro kommt ja sowieso. Den können Sie am 1. Januar ab Mitternacht ganz einfach aus dem Geldautomaten ziehen. Bis Ende Februar können Sie auch noch mit der D-Mark bezahlen und bekommen den Euro als Wechselgeld. Dass die Premiere der Münzen nicht ganz so aufgeregt verlief, könnte allerdings auch daran liegen, dass die wirtschaftliche Entwicklung im Moment auf die Stimmung drückt.

Hat nicht die Werbung für den Euro die Erwartungen für die Premiere künstlich angeheizt?

Im europäischen Vergleich sind die Deutschen durch relativ geringe Werbeausgaben für den Euro aufgefallen. Außerdem wurden die Werbung in Sachen Euro insgesamt nicht im erwarteten Maße angenommen. Selbst durchaus populäre Maßnahmen wie die Schlafmünzen-Kampagne haben ja bis heute nicht den erhofften Erfolg.

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