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Europäer in Berlin: "Ich wünsche mir eine große Beteiligung"

Rund 146 000 Menschen aus 26 EU-Mitgliedsstaaten leben in der Stadt. Was Berlin und Europa für sie bedeuten, erzählt täglich ein anderer Europabürger.. Heute eine Österreicherin:

Berlin war eine meiner Wunschstationen. Seit zwei Jahren lebe ich hier und habe mich sehr gut eingelebt. Besonders schätze ich die kulturelle Vielfalt und Inspiration der Stadt – drei Opernhäuser, wo findet man das sonst? Im Vergleich zu Wien ist Berlin zwar ein wenig schmutzig, aber dafür sehr kosmopolitisch. Ich beschäftige mich jeden Tag mit europäischen Themen, denn auch in einer bilateralen Partnerschaft ist Europa mittlerweile ein bestimmendes Thema. Als Auslandsösterreicherin werde ich per Briefwahl die österreichischen Kandidaten wählen. Eine gewisse Heimatverbundenheit ist da, die möchte ich auch im Ausland nicht aufgeben. Ich würde mir eine hohe Wahlbeteiligung als Signal dafür wünschen, dass Europa den Bürgern wichtig ist. Essenziell für die Zukunft der EU ist derzeit meiner Ansicht nach das Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon, damit wesentliche Reformschritte eingeleitet werden können: Die Entscheidungsprozesse müssen effizienter werden, und die EU sollte zusammenrücken, was ihre Außenpolitik betrifft. Dafür sind auch institutionelle Änderungen notwendig. Ich hoffe, die EU-Mitgliedstaaten werden bald auch einen europäischen diplomatischen Dienst im Ausland aufbauen.Aufgezeichnet von Patricia Hecht

Amélie Schönbaumsfeld stammt aus Wien. Die 33-Jährige arbeitet seit zwei Jahren als Presseattaché an der österreichischen Botschaft in Berlin.

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