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Berlin: Experte soll Rätsel der Tunnelflutung lösen

Wassereinbruch am Gleisdreieck ist weiter unklarVON KLAUS KURPJUWEIT BERLIN.Die Ursache für den Wassereinbruch vom vergangenen Donnerstag in der Baustelle für den Nord-Süd-Eisenbahn-Tunnel wird gerichtlich geklärt.

Wassereinbruch am Gleisdreieck ist weiter unklarVON KLAUS KURPJUWEIT BERLIN.Die Ursache für den Wassereinbruch vom vergangenen Donnerstag in der Baustelle für den Nord-Süd-Eisenbahn-Tunnel wird gerichtlich geklärt.Darauf haben sich die Bahn AG als Bauherr, die ausführenden Baufirmen und die Versicherung geeinigt.Wann die Arbeiten an der Wassereinbruchstelle wieder aufgenommen werden können, steht dagegen noch nicht fest.Trotzdem sind sich die Verantwortlichen sicher, daß der Tunnel 2002 fertig werden kann. Ein verbindliches Sanierungskonzept gebe es bisher nicht, räumte gestern Horst Heller von der Bahn Knoten Berlin ein, die alle Arbeiten im Bahnbereich der Stadt und der Region koordiniert.Um später bei eventuellen Auseinandersetzungen über die Schuldzuordnung gewappnet zu sein, hätten sich alle Beteiligten darauf geeinigt, ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren einzuleiten.Gestern legten sie fest, welche Gutachter gefragt werden sollen, die dann vom Gericht bestellt werden. Das Verfahren werde mehrere Wochen dauern, sagte Kurt Brink, Niederlassungsleiter der Baufirma Hochtief, die die Arbeitsgemeinschaft der Baufirmen anführt.Nachdem die Trübung des gefluteten Wassers nachgelassen hatte, konnten Taucher gestern zum ersten Mal Videoaufnahmen von der Schadenstelle machen.Die Auswertung beanspruche aber noch mehrere Tage, erklärte Brink weiter. Bisher wisse man nur, daß ein sogenannter Dichtungsblock vor einem Senkkasten, 17 Meter unter dem Grundwasserspiegel, ein Leck bekam, durch das Grundwasser eindrang.Der spätere Tunnel setzt sich in diesem Bereich am Gleisdreieck aus insgesamt sechs dieser Kästen zusammen.Sie werden an der Oberfläche betoniert und dann durch das Wegspülen der Erde unter dem Kasten in die Tiefe gesenkt. Der Dichtungsblock sei von einer Fachfirma erstellt worden, sagte Brink weiter.Bisher sei nicht zu erkennen, daß dabei Fehler gemacht worden sind.Wenn die Ursache aber in der Beschaffenheit des Bodens liege, kann die Haftungspflicht auf die Bahn zukommen.Ferner müßten dann die Planungen geändert werden, auch in den anderen Bereichen des Tunnels.Am Reichstag sollten die Arbeiten, die am Gleisdreieck zum Wassereinbruch geführt haben, Ende August beginnen.Brink schließt aber auch nicht aus, daß der Fehler nicht hundertprozentig gefunden werden wird.Dann müßten sich die Tunnelbauer auf weitere Überraschungen einstellen.

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