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EXTREME AUCH IN BRANDENBURG: Lieber Wasserbüffel als Kamele

Angesichts ihrer seit Wochen überfluteten Wiesen und Äcker bleibt manchen Bauern in Brandenburg nur Sarkasmus: „Die haben uns erzählt, dass hier alles versteppt – in Wahrheit können wir uns bald Wasserbüffel kaufen und Reis anbauen“, sagt ein Landwirt in Plessa im Elbe-Elster-Kreis. Tatsächlich ist seit den extremen Regenfällen im Jahr 2010 auch das Grundwasser in Brandenburg gestiegen.

Angesichts ihrer seit Wochen überfluteten Wiesen und Äcker bleibt manchen Bauern in Brandenburg nur Sarkasmus: „Die haben uns erzählt, dass hier alles versteppt – in Wahrheit können wir uns bald Wasserbüffel kaufen und Reis anbauen“, sagt ein Landwirt in Plessa im Elbe-Elster-Kreis. Tatsächlich ist seit den extremen Regenfällen im Jahr 2010 auch das Grundwasser in Brandenburg gestiegen. Nicht nur die Landwirtschaft, sondern auch viele Betriebe und Privatpersonen leiden darunter, weil ihre Keller immer wieder unter Wasser stehen. Doch die aktuelle Entwicklung ist trügerisch und könnte zu falschen Schlussfolgerungen verleiten, sagt der Präsident des brandenburgischen Landesumweltamts, Matthias Freude. Denn in den drei Jahrzehnten zuvor ist das Grundwasser in Brandenburg durchschnittlich um drei Meter abgesunken – mehr als in allen anderen Teilen Deutschlands. Grund ist laut Freude der Klimawandel, der das am östlichsten gelegene Bundesland am härtesten trifft. Weil es weniger regnete und wegen des Temperaturanstiegs mehr verdunstete, sind sogar viele Seen in der Schorfheide ausgetrocknet. Die extremen Niederschläge und Hochwasser von 2010 haben diese Situation umgekehrt, das Grundwasser stieg wieder, vor allem in den Flussniederungen von Havel, Dahme oder Müggelspree war das zu spüren. Eine besondere Situation gibt es im Süden des Landes, wo das Grundwasser wegen der Braunkohletagebaue seit etwa 1920 jahrzehnte- lang um bis zu 70 Meter abgesenkt wurde. Nach Schließung vieler Tagebaue seit 1990 steigt es wieder und bereitet jenen Probleme, die beim Bau ihrer Häuser nicht damit gerechnet hatten. Für sie ist auch kein Trost, wenn Experten davon ausgehen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis die Trockenheit nach Brandenburg zurückkehrt. Also doch lieber Kamele statt Wasserbüffel. Sandra Dassler

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