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Auf dem Kopf herumtanzen oder zumindest stehen - der Extremsportler "Mustang Wanted"

© mustang-wanted.com

Extremsport Skywalking in Berlin: Ukrainer steigt "Molecule Man" auf den Scheitel

Der 27-jährige Extremsportler "Mustang Wanted" erklomm die 30 Meter hohe Skulptur "Molecule Man" an den Treptowers – offenbar ohne jede Sicherung. Bemerkt wurde er dabei nicht. Jetzt beschäftigt ein von ihm bei Facebook veröffentlichtes Foto die Netzgemeinde.

Allein der Anblick löst Schwindelgefühle aus. Ein junger Mann in buntem Shirt, Shorts und Turnschuhen steht auf der Spitze der 30 Meter hohen „Molecule Man“-Skulptur an den Treptowers. Er scheint völlig ungesichert zu sein. Unten fließt die Spree, ein einsamer Schaulustiger beobachtet den Mann vom Uferweg. Ein falscher Schritt, eine heftige Böe – und der vermeintliche Spaß ist vorbei. Für immer.

Der Mann auf der Spitze des „Molecule Man“ ist ein international bekannter Extremsportler, der mit waghalsigen Stunts in unmöglicher Höhe zu einem Internetphänomen geworden ist. Offenbar hat er die lebensgefährliche Aktion in Berlin gut überstanden – sonst hätte er das spektakuläre Foto nicht veröffentlichen können.

Zwischen Faszination und Unglauben

Seit der 27-jährige Ukrainer mit dem Künstlernamen „Mustang Wanted“ – sein echter Name ist nicht bekannt – das Foto am Sonnabend bei Facebook einstellte, haben mehr als 17 000 Menschen auf den „Gefällt mir“-Button geklickt. Wie viele das Foto kopfschüttelnd ansahen und dann vergeblich nach dem „Gefällt mir nicht“-Button suchten, kann nicht mal geschätzt werden.

Bis zum Sonntagnachmittag kamen rund 400 Kommentare zusammen, die Netzgemeinde schwankt zwischen Faszination und Unglauben. „Verrückt ...“, schreibt etwa Nicki Nor. „Mut und Dummheit liegen dicht beieinander ... woow“, meint David Erdmann. „Was denkt er sich dabei?“, fragt Nina Zocher, während Oliver Luik eher praktische Dinge beschäftigen: „Oh mein Gott! Wie kommt man da wieder runter?“

Das bleibt das Geheimnis von „Mustang Wanted“. Auch wie er am helllichten Tag auf die 1999 errichtete Monumentalskulptur an der Elsenbrücke klettern konnte, ohne aufgehalten zu werden, ist unklar. Offenbar nahm er den Stunt Anfang Juni in Angriff – den Einträgen auf seiner Twitterseite zufolge hielt sich „Mustang Wanted“ ab dem 31. Mai in Berlin auf, am 5. Juni meldete der Kletterer, zurück in Kiew zu sein. Das Foto aus Berlin postete er neun Tage später – und überraschte so nicht nur seine Fans, sondern auch die Polizei: „Uns war bisher nicht bekannt, dass da oben ein Kletterer stand“, erklärte eine Sprecherin.

Trendsport mit tödlichen Ausgang

Der gefährliche Trend nennt sich „Skywalking“, „Mustang Wanted“ ist wohl der Waghalsigste unter seinen Anhängern. Nachahmer warnt er: „Die Stunts auf dieser Seite werden von Profis durchgeführt. Ich bestehe darauf, dass niemand versucht, irgendeinen der gezeigten Stunts nachzumachen.“

Doch diese Warnung wird nicht immer befolgt, in Russland starben beim „Skywalken“ schon mehrere Menschen. Auch in Berlin und Deutschland gibt es einen Trend zu gefährlichem Leichtsinn mit mitunter tödlichem Ausgang.

Anfang März starb in Berlin ein 19-Jähriger beim S-Bahn-Surfen. Das Portal jugendschutz.net warnt vor einer neuen Mode, bei der Jugendliche Selbstporträts mit einem heranrasenden Zug im Hintergrund machen und erst in letzter Sekunde von den Gleisen springen. Dabei sollen in diesem Jahr bereits vier Jugendliche umgekommen sein. Es kann also nicht oft genug gesagt werden: Nachmachen verboten.

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