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"Fabrikaktion": Jüdische Gemeinde gedenkt der Opfer

Die Jüdische Gemeinde zu Berlin hat in einer Gedenkstunde an die Opfer der so genannten Fabrikaktion der Nationalsozialisten erinnert.

Berlin - Die Veranstaltung begann am Gedenkstein in der Großen Hamburger Straße in Berlin-Mitte. Anschließend wurden am Denkmal "Frauenprotest" in der Rosenstraße Worte des Gedenkens gesprochen. Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, würdigte die "Heldentat" der Frauen von der Rosenstraße und wies darauf hin, dass diese den besten Beweis dafür geliefert hätten, dass man etwas gegen das Unrecht tun kann.

Joffe verurteilte den Anschlag auf einen jüdischen Kindergarten am vergangenen Wochenende. Dieser zeige, dass Antisemitismus in Deutschland immer noch ein Thema sei. "Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, und das sind wir auch den Frauen aus der Rosenstraße schuldig," sagte Joffe.

Am 27. und 28. Februar 1943 hatten die Nazis zur Zwangsarbeit verpflichtete Juden in Fabriken, in Wohnungen und auf der Straße verhaftet. Sie wurden in Sammelstellen wie dem Jüdischen Altersheim in der Großen Hamburger Straße oder das Verwaltungsgebäude der Jüdischen Gemeinde in der Rosenstraße gebracht. Von dort aus sollten sie deportiert werden. Unter den Verhafteten waren rund 2000 jüdische Bürger, die in so genannten Mischehen mit nichtjüdischen Partnern lebten. Deren Ehefrauen demonstrierten damals tagelang in der Rosenstraße gegen die Inhaftierung und erzwangen so die Freilassung ihrer Männer. (tso/ddp)

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