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Berlin: Fahrbarer englischer Landsitz auf zwei Achsen noch bis zum Sonntag unterm Funkturm zu besichtigen

Was veranlasst ein Ehepaar, den Wohnanhänger am Wagen, halb Europa zu durchqueren? "Die große Freiheit", sagt die Rentnerin aus Oranienburg.

Was veranlasst ein Ehepaar, den Wohnanhänger am Wagen, halb Europa zu durchqueren? "Die große Freiheit", sagt die Rentnerin aus Oranienburg. Vergangenes Jahr war sie mit ihrem Ehemann in Schweden, dieses Mal wollen sie nach Ungarn. Während das Mobil zu Hause auf dem Grundstück parkt, stromerten sie gestern zum "Ideen sammeln" schon einmal über die Berliner Freizeitausstellung für Boot, Caravaning, Fahrrad und Sport, die noch bis zum Sonntag unterm Funkturm zu sehen ist.

Ein fahrbares "Landhaus in Eiche" in Halle 8.2 hatte es den Oranienburgern besonders angetan: Laut Werbung "fast so groß wie ein englischer Landsitz", tatsächlich ein knapp acht Meter langer Zweiachser mit Giebeldach und eichengetäfelter Küche, ausgestattet mit geblümten Polsterbänken, Toilette im Flugzeug-Standard, Kühlschränken, Mikrowelle und "indirekter Beleuchtung".

Von solch einem rollenden Luxusheim können die meisten Messebesucher vermutlich nur träumen. Aber in den Hallen 8, 10 und 11 stehen ja auch unzählige kleinere Varianten. Etwa ein edles, indigoblaues Modell des zum Campingbus ausgebauten VW-Transporters - wohl der Klassiker für individuelle Südfrankreich-Reisende. Oder, ganz spartanisch, das Autodachzelt. Das ist ein Hartschalenkoffer, den man auf den Dachgepäckträger schraubt. Mit einem Griff wird er zur Schlafgelegenheit. Wer sich eher in Jachthäfen zu Hause fühlt, ist in Halle 9 richtig, wo man sich in geliehenen Bootsschuhen die Decks dutzender aufgebockter Sportmotor-, Haus- und Segelboote besehen kann. Die meisten ausgestellten Modelle sind gerade richtig für Berliner und brandenburgische Binnengewässer. Der klassische Holländer mit "mehrfach geknicktem Stahlrumpf" taugt für gemächliche, mehrtägige Touren. Eine polnische Werft bietet ein Segelboot mit nach hinten klappbarem Heck an. Aus dem Cockpit wird so eine Plattform zum Baden, Tauchen oder Angeln. Kaum auskosten kann man in hiesigen Gewässern das 72 Seemeilen pro Stunde (135 Stundenkilometer) schnelle Stingray-Motorboot. Ab 25 Stundenkilometer habe man auf dem Wannsee die Wasserschutzpolizei am Hals, bemerkt ein Besucher.

Je mehr Wasserwanderwege im Umland für Paddler ausgewiesen werden, desto größer ist das Interesse an Kanadiern und Kajaks. Zu sehen ist ein großes Angebot an Polyester- und Kevlar-Modellen. Ein Kreuzberger Händler wirbt mit einem 19 Kilogramm schweren Faltboot, dass man in der S-Bahn transportieren kann. Kanus kann man bei ihm auch mieten. Drei Hallen weiter haben Surfer, Snowboarder und Wellenreiter die Wahl unter etlichen Schwert-, Brett- und Segelformen. tobMessegelände unterm Funkturm; bis 6. Februar; Eingänge Kleiner Stern und gegenüber der Deutschlandhalle; Tageskarte 19, ermäßigt 12 Mark, ab 16 Uhr 10 Mark.

Messegelände unterm Funkturm; bis 6. Februar;

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