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Fall Ermyas M.: Ermittler befragen angeblichen Täter

Der Luzerner, der sich der Mittäterschaft bezichtigt und als rechtsradikal bezeichnet, wird von der Schweizer Staatsanwaltschaft verhört. "Es ist ungerecht, wenn jemand unschuldig einsitzt", findet der Verdächtige.

Berlin - Über den Termin und die Person des mutmaßlich neuen Tatverdächtigen machte die Staatsanwaltschaft Luzern unter Verweis auf die Zuständigkeit der Potsdamer Staatsanwaltschaft keine Angaben.

In der "Berliner Zeitung" betonte der 27-jährige Schweizer Marco Sch., dass er die bisherigen Tatverdächtigen Björn L. und Thomas M. flüchtig kenne. Diese seien aber bei der Tat am Ostersonntag nicht dabei gewesen.

"Die sollen mich abholen"

Das spätere Opfer und er hätten einander zunächst beleidigt, dann habe Ermyas M. ihm in den Rücken getreten und er habe zugeschlagen. "Das hat sich so ergeben", sagte Sch. Bei der Attacke hatte Ermyas M. schwere Kopfverletzungen erlitten. Auf die Frage, warum er sich selbst der Tat bezichtige, sagte der Mann aus Luzern, der sich selbst als rechtsradikal bezeichnet: "Es ist eine Sache der Ehre. Ich bin für Gerechtigkeit. Und es ist ungerecht, wenn jemand unschuldig einsitzt für etwas, das er nicht getan hat."

Die Staatsanwaltschaft Potsdam bezweifelt dem Bericht zufolge die Richtigkeit der Äußerungen des Schweizers. Dieser fordert die Behörde der Zeitung zufolge auf: "Die sollen mich am Montag nächster Woche abholen und in U-Haft stecken".

Am Mittwoch soll voraussichtlich die Entscheidung des Brandenburger Oberlandesgerichts (OLG) fallen, ob Björn L. in Untersuchungshaft bleibt. In den zurückliegenden Wochen war der Haftbefehl gegen L. bereits zwei Mal aufgehoben oder außer Vollzug gesetzt worden. Die Staatsanwaltschaft erwirkte jedoch jedes Mal eine erneute Verhaftung. (tso/ddp)

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