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Ursula Sarrazin

© dpa

Fall Sarrazin: Schulbehörde hofft auf Ende, Lehrerin besteht auf "Ehrenerklärung"

Die umstrittene Lehrerin Ursula Sarrazin beharrt nicht nur darauf, dass sie selbst alle "Verleumdungen" widerlegt hat, sondern hat ihrerseits ihre Kritiker mit Dienstaufsichtsbeschwerden überzogen.

Die Senatsverwaltung für Bildung will ihre Prüfung im Fall Ursula Sarrazin „demnächst abschließen“. Dies kündigte Sprecherin Beate Stoffers am Freitag an. Sie reagierte damit auf die Mitteilung der umstrittenen Lehrerin gegenüber dem Tagesspiegel, dass sie die Verwaltung wegen „Untätigkeit“ verklagt habe.

Wie berichtet, verlangt die Frau des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin (SPD) eine „öffentliche Ehrenerklärung“ der Schulverwaltung. Daraus soll hervorgehen, dass die von Eltern und Vorgesetzten erhobenen Vorwürfe wegen ihres Unterrichtsstils und ihres Umgangstons gegenüber Eltern und Schülern gegenstandslos sind. Die Verwaltung hat die Aufgabe, alle Vorwürfe zu prüfen. Sarrazin beharrt aber nicht nur darauf, dass sie selbst bereits alle „Verleumdungen“ widerlegt hat, sondern hat ihrerseits ihre Kritiker mit Dienstaufsichtsbeschwerden überzogen. Intern wird allerdings nicht damit gerechnet, dass diese Beschwerden, die sich gegen den Schulrat, einen Lehrer und den Schulleiter von Sarrazins Schule richten, Folgen für die Betreffenden haben werden.

Unterdessen fühlen sich Eltern weiterhin von Frau Sarrazin und ihrem Anwalt eingeschüchtert. Als im Mai bekannt wurde, dass die umstrittene Grundschullehrerin bei einer Klasse im Kunstunterricht einspringen sollte, befürchtete Ursula Sarrazin offenbar, dass sich abermals Kritiker zu Wort melden würden, weil es in der betroffenen Klasse bereits massive Auseinandersetzungen gegeben hatte. Deshalb seien Eltern durch Sarrazins Anwalt vorsorglich „zur Mäßigung aufgefordert worden“, berichtete eine Mutter.

Bei Gericht eingegangen ist nach Informationen des Tagesspiegel inzwischen die Stellungnahme der Schulbehörde zu Sarrazins Klage. Noch am Donnerstag hatte Sarrazin mitgeteilt, dass die Stellungnahme noch ausstehe. Keine Auskunft geben wollte die Lehrerin zu der Frage, ob sie jetzt ein Buch über ihre etwa 35-jährige Tätigkeit als Lehrerin schreiben wird, wie auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzungen im Januar kolportiert worden war.

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