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Fallstricke des Alltags: Dreckschuhe im Einkaufswagen

Einmal in der Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten oder peinlichen Situationen so umgeht, dass es am Ende keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.

In Supermärkten sind immer wieder Eltern zu beobachten, die ihre Kleinkinder so in den Einkaufswagen setzen, dass deren Straßenschuhe im Wagen sind. Ich finde das unhygienisch. Wie kann ich diese Eltern auf ihr unbedachtes Handeln hinweisen, ohne eine patzige Antwort zu bekommen?

Steffen, hygienebewusst

Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.
Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

An dieser Stelle möchte ich zunächst mal danken für die vielen zustimmenden Mails, die ich auf den Beitrag „Misstöne im Konzert“ bekommen habe. Auch da ging es um Eltern, die sich in den Augen anderer unsensibel bis rücksichtslos verhalten haben. Das ist natürlich nur eine Minderheit. Zu denken, man könne sich alles herausnehmen, ist nicht nur für die Mitmenschen nervig, sondern gibt auch den Kleinen ein schlechtes Vorbild.

Natürlich muss es oft schnell gehen. In der Regel haben aber Einkaufswagen im hinteren Teil eine Fläche zum Ausklappen, und man kann die Kinder so hineinsetzen, dass die Beine unterm Griff herausbaumeln und die Schuhe allenfalls die Jacken der Eltern schmutzig machen.

Mit mehreren Kindern wäre es wohl am einfachsten, ihnen rasch etwas über die Schuhe zu stülpen. Bei Fabrikbesichtigungen zum Beispiel muss man sich ja auch einen Plastikschutz über die Schuhe ziehen. Ein paar Söckchen in Übergröße täten den Dienst genauso gut. Probieren Sie es einfach mal mit betont freundlich vorgetragenen Tipps dieser Art. Drecksensible Gemüter werden solche Vorsorge zu schätzen wissen. Für die Kinder ist es auch gut zu erfahren, dass schmutzige Schuhe nicht überall willkommen sind. Insofern sollte man solche Vorsorge nicht als Zumutung betrachten, sondern als pädagogisches Spiel.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen an Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin, oder mailen Sie diese an: meinefrage@tagesspiegel.de

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