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Zu Hause Schuhe ausziehen - oder lieber doch nicht?

© Silvia Marks/dpa

Kolumne Sonntagfrage: Müssen Gäste ihre Schuhe ausziehen?

Wie bringt man Gäste dazu, ihre Schuhe auszuziehen, ohne sie zu kränken? Unsere Kolumnistin weiß Rat.

"Zu Hause laufe ich am liebsten barfuß herum. Deshalb mag ich es gar nicht, wenn Besucher ihre Schuhe anbehalten. Wie bringe ich sie dazu, die Schuhe auszuziehen, ohne dass ich sie kränke oder davon abhalte, weiterhin zu mir zu kommen?" - fragt Marla

Eine ähnliche Frage hat schon mal zu heftigen Diskussionen geführt. Es scheint eine Art Überzeugungsfrage. Nach meinem Eindruck ist es in den östlichen Bundesländern eher üblich, die Schuhe auszuziehen, im Westen behält man sie an. Insofern ist Ihre Sensibilität durchaus gerechtfertigt. Doch es gibt nicht nur kulturelle Gründe. Wenn Krabbelkinder im Haus sind, liegt der Wunsch nahe, nicht mit schmutzigen Schuhen durch die Wohnung zu gehen.

Etwas unglücklich ist es, wenn die Gäste erst beim Eintreffen mit dem Wunsch des Gastgebers konfrontiert werden, die Schuhe auszuziehen. Man schaut ja in die Schuhe von Leuten nicht hinein, aber ich könnte mir vorstellen, dass nicht alle Söckchen, die sich Designer-Sneakern verbergen, wirklich ausgehfein sind. Und vielleicht sind sie auch nicht alle in einem Zustand, den Sie auf Ihrem Teppich wollen.

Da es heute kaum noch üblich ist, dass Besucher unangemeldet vor der Tür stehen, warnen Sie sie doch vor. Dann müssen Sie auch keine großen Begründungen abgeben. Ein Hinweis auf bereitstehende Überziehsocken oder Stofflatschen, wie man sie in Hotels findet, wäre durchaus nützlich. Davon sollten Sie sich einen kleinen Vorrat besorgen. Das nimmt den Dampf aus Gästezorn und hilft auch, wenn doch mal jemand unerwartet vor der Tür steht.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen an: meinefrage@tagesspiegel.de

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