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Genau, früher war mehr Lametta. Zum Fest läuft Loriots "Weihnachten bei Hoppenstedts" wieder auf fast allen ARD-Sendern.

© NDR

Fallstricke des Alltags: Wenn Weihnachten bei den Eltern nervt

Einmal pro Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man komplizierte Situationen ohne Verstimmungen meistert. Heute geht's um Festtagsrituale.

Weihnachten finden bei uns immer die gleichen Rituale statt. Wir besuchen meine Eltern, dann die Eltern meines Mannes in wechselnder Reihenfolge. Es wird immer sehr viel gegessen, denn die Gerichte, die auf den Tisch kommen, verkörpern eine lange Tradition. Mir macht das so schon lange keinen Spaß mehr, aber ich traue mich nicht, etwas zu sagen. Um diese Zeit zu verreisen, käme uns wie Geldverschwendung vor, weil es da überall so teuer ist. - Sabine, ritualisiert

Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.
Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Sind Sie sicher, dass Eltern und Schwiegereltern die alten Rituale nicht auch manchmal leid sind? Vielleicht bleiben sie nur Ihnen zuliebe darin verhaftet. Es kann aber auch sein, dass Traditionen ihnen wirklich viel bedeuten, dann wäre es unnötig verletzend, das einfach abzubrechen. Da Sie ohnehin zu Hause bleiben, haben Sie vermutlich auch ausreichend Muße, Zeit mit den Eltern zu verbringen. Es spricht natürlich gar nichts dagegen, möglicherweise überkommene Rituale mal aufzulockern. Dazu kann man die Zeit sogar ganz sinnvoll nutzen. Vielleicht fangen Sie schon mal an, gemeinsam neue Festgerichte zu planen. Mit Mutter oder Schwiegermutter Kochbücher zu durchstöbern auf der Suche nach neuen, vielleicht leichteren, vielleicht exotischeren Rezepten, kann doch ein sehr gemütlicher Zeitvertreib an Adventssonntagen sein.

Drei Kilo zunehmen ist kein Naturgesetz

Vielleicht bringen Sie auch mal einen frühlingshaft wirkenden Blumenstrauß mit, um einen Kontrast zu setzen zum Weihnachtsbaum. Oder Sie gehen gemeinsam auf Entdeckungsreise in eine Ecke der Stadt, die sie alle noch nicht kennen. Es gibt kein Gesetz, das besagt, man muss Weihnachten mindestens drei Kilo zunehmen. Das werden die Eltern, die es gut mit Ihnen meinen, doch ganz bestimmt verstehen. Es gibt wirklich keinen Grund ein Fest, das im Grunde Neubeginn repräsentiert, streng nach alter Gewohnheit zu feiern. Auch eine schöne Unterhaltung beim Adventskaffee: Wie stellt man sich so einen Tag ideal vor, wenn man unbedingt eine Alternative finden müsste zum vertrauten Ablauf. Kann sein, dass Sie sehr staunen werden über die Beiträge der Eltern.

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