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Tagesspiegel-Kolumnistin Dr. Elisabeth Binder.

© Tsp

Fallstricke des Alltags: Wohin mit den Händen?

Einmal in der Woche fragen Sie Elisabeth Binder, wie man mit komplizierten oder peinlichen Situationen so umgeht, dass es am Ende keine Verstimmungen gibt: So kann's gehen.

Ich ärgere mich oft über die Körpersprache von Männern. Sie stehen auf dem Markt oder, wenn es Prominente sind, vor laufenden Kameras mit den Händen in der Hosentasche da. Abstoßend finde ich auch das Verschränken der Arme vor der Brust. Jeder weiß doch, dass sowas Rückschlüsse auf eine schlechte Kinderstube zulässt. Frauen verhalten sich in der Öffentlichkeit tadelsfreier, sieht man mal ab von einer zuweilen zu schrillen Tonlage.

Horst, abgestoßen

Wer die Arme vor der Brust verschränkt, signalisiert vor allem, dass er nicht wirklich zugänglich ist. Er schafft eine sichtbare Barriere und schadet sich damit selber. Denn er stößt auf diese Weise Menschen, die eigentlich auf ihn zukommen wollen, manchmal unwissentlich ab. Es hilft, sich selber im Blick zu behalten und ganz bewusst auf die eigene Körperhaltung zu achten. Männer, die sich filmen lassen und dabei ihre Hände in der Hosentasche lassen, wollen womöglich nur lässig herüberkommen und denken sich nichts dabei. Oder sie wollen schlecht gepflegte Hände vor den Kameras verbergen. Manchmal ist das auch Ausdruck von Unsicherheit. Den Ausdruck, nicht zu wissen, wo man mit seinen Händen hin soll, kennen Sie ganz bestimmt. Die strengen Regeln, nach denen man auf keinen Fall die Hände in den Hosentaschen behalten sollte, werden heute durchaus liberaler interpretiert. Das liegt wohl auch daran, dass ein entspannter Umgang mit anderen Menschen eine höhere Wertschätzung genießt als früher. Wichtig ist immer, dass man durch seine Körpersprache Respekt vor dem Gegenüber ausdrückt.

Dass Frauen oft zu schrill klingen, liegt einfach an ihren Stimmen, da können sie in der Regel gar nichts dafür. Wobei man natürlich Tonlage und vor allem Lautstärke immer im Blick behalten sollte.

Egal, ob Mann oder Frau, beide sollten darauf achten und sich immer wieder bewusst machen, dass Sie einen offenen und für alle Seiten angenehmen Umgang mit Fremden und Freunden pflegen wollen. Dieser inneren Haltung passt sich die Körpersprache dann oft ganz von allein an.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an:

meinefrage@tagesspiegel.de

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