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Berlin: Falscher Händler: Bücher für 250.000 Mark bestellt und nicht bezahlt

Nicht als Leseratte, sondern als falscher Händler begab sich Elektroniker Horst B. in die Welt des Buches.

Nicht als Leseratte, sondern als falscher Händler begab sich Elektroniker Horst B. in die Welt des Buches. Der 47-Jährige ließ sich als Strohmann anheuern und orderte 1996 auf der Frankfurter Buchmesse für fast 250 000 Mark Waren bei verschiedensten Verlagen. "Ich habe die Bestellungen von meinem Auftraggeber ausfüllen lassen und dann mit falschem Namen unterschrieben", gestand B. gestern vor dem Landgericht.

Die unbezahlten Bücher gingen zunächst in einen von B. gemieteten Laden in Prenzlauer Berg, dann nach Warburg in Westfalen. Den Bücher-Coup hatten nämlich ein inzwischen verstorbener Buchhändler und dessen Schwager ausgeheckt. Der Angeklagte nuschelte gestern: "Für mich sollte ein Anteil von 80 000 bis 85 000 Mark rausspringen." Doch als er das Geld verlangte, sei er verprügelt worden. Er habe nur etwa 1000 Mark bekommen.

Horst B., der für seine heute 20-jährige Tochter noch nie Unterhalt gezahlt hat und deshalb in Deutschland unter falschem Namen lebte, setzte sich nach Frankreich ab. Bis Anfang 1999 lebte er in Paris als Clochard, arbeitete dann in Saarbrücken unter einem Alias-Namen. Für seinen betrügerischen Ausflug in die Welt des Buches wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt.

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