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Berlin: Familie Ackermann guckt Comics

Ein amerikanischer Pilot, der Ende des Zweiten Weltkrieges Berlin bombardiert, abgeschossen und von deutschen Kindern gerettet wird, dankt ihnen dies drei Jahre später mit seinem Leben – und stirbt in den Armen seiner einstigen Retterin und großen Liebe: So lässt sich die Geschichte der Berliner Luftbrücke auch erzählen. Zumindest, wenn es sich um eine Comicverfilmung handelt, die sich angesichts eines klischeebeladenen Plots, holzschnittartiger Charaktere und phrasenhafter Dialoge („So kommt ihr mir nicht davon!

Ein amerikanischer Pilot, der Ende des Zweiten Weltkrieges Berlin bombardiert, abgeschossen und von deutschen Kindern gerettet wird, dankt ihnen dies drei Jahre später mit seinem Leben – und stirbt in den Armen seiner einstigen Retterin und großen Liebe: So lässt sich die Geschichte der Berliner Luftbrücke auch erzählen. Zumindest, wenn es sich um eine Comicverfilmung handelt, die sich angesichts eines klischeebeladenen Plots, holzschnittartiger Charaktere und phrasenhafter Dialoge („So kommt ihr mir nicht davon!“) stets auf die Traditionen des Genres berufen kann. – Dafür aber mit schön gezeichneten Kulissen in Sepia und Rauchblau punktet, denn die Hintergründe für den in den Havelstudios entstandenen Kurzfilm „Bridges“ sind alle am Zeichentisch des Berliner Historikers und Lehrers Stephan Warnatsch entstanden.

Zur Premiere zum 62. Jahrestag des offiziellen Endes der Luftbrücke sind im Filmtheater am Friedrichshain nicht nur Regisseur Miguel Pate und die mitwirkenden Schauspieler David Gant („Braveheart“) im schicken schwarzen Kilt, Gedeon Burkhard, Dirk Felsenheimer alias Bela B. von der Rockband Die Ärzte und Urs Remond anwesend. Auch US-Botschafter Philip D. Murphy schaut kurz vorbei, um eine flammende Rede auf den Humanismus und die Freundschaft der Völker zu halten. Selbst Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann nebst Familie sitzt im Publikum, denn Tochter Catherine ist gut mit Produzent Florian Frerichs befreundet – und zugleich Mitproduzentin des Films.

Neben der US-Botschaft wurde die 30-minütige Comicverfilmung unter anderem von der Checkpoint-Charlie-Stiftung und dem Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert, sie soll bald auf Arte gezeigt werden. Parallel entstand eine Dokumentation über die Luftbrücke, deren Bedeutung für die deutsche Geschichte von Moderator David Gant in sonorem Pathos herausgearbeitet wird. „Wir danken allen dafür, dass sie drei Jungen ihren großen Traum erfüllt haben“, sagt Frerichs nach dem Film. Und sieht, Regisseur und Zeichner neben sich, sehr zufrieden aus. Eva Kalwa

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