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Berlin: Familienvater blind geprügelt

Auftakt im Prozess gegen zwei Nachwuchsrocker.

Die Räuber, 16 und 17 Jahre alt, schlugen ohne Skrupel zu, und sie traten einen 59-jährigen Familienvater. Er lag zehn Tage im Koma, verlor auf einem Auge die Sehkraft. Die halbstarken Angreifer, die bei der Polizei als Intensivtäter und Nachwuchsrocker gelten, sollen auch mit einer Eisenstange auf den Mann eingeprügelt haben. Fünf Monate nach dem Überfall auf ein Café in der Utrechter Straße in Wedding begann der Prozess.

Langsam bewegte sich das Opfer auf den Gerichtssaal zu und nahm die Brille ab. Hasan D. wird auf dem linken Auge blind bleiben. Sein Sohn begleitete ihn zu der Begegnung mit den Tätern. Sein Vater sei bis heute auch psychisch sehr schwer angeschlagen. D. hatte an jenem Sonntag im Juni nur für ein bis zwei Stunden die Vertretung übernommen und gerade auf die Ablösung gewartet. Die Angeklagten hätten geklopft, hieß es. „Sie sind gleich mit einer solchen Gewalt rein, dass er zu Boden ging“, sagte der Anwalt des Nebenklägers. Die Schläger brachen laut Anklage die Spielautomaten in dem Lokal auf und flohen mit 346 Euro. Passanten, die Schreie gehört hatten, riefen die Polizei. Die Jugendlichen, die einem Unterstützerklub der Hells Angels angehören sollen, wurden in Tatortnähe festgenommen. Sie sind seitdem in Haft. Im Prozess wegen Raubes und Körperverletzung seien sie „im Kern geständig“, hieß es am Rande der nicht-öffentlichen Verhandlung. Sie hätten aber den Einsatz einer Eisenstange bestritten. K.G.

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