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Berlin: Fanmeile verdrängt Technoparaden

Wirtschaft fordert schnelle Entscheidung über Ort für zentrales WM-Fest

Noch ist nichts offiziell entschieden, aber der Senat sieht kaum eine Chance, dass zwei bereits angemeldeten Techno- Paraden auf der Straße des 17. Juni stattfinden können, wenn sich dort zugleich die Fanmeile der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 erstreckt. „Das wird schon aus Sicherheitsgründen nicht funktionieren“, sagte Senatssprecher Günter Kolodziej am Montag. Sollte die Fanmeile tatsächlich vom bisher vom Senat favorisierten Spreebogen in den Tiergarten ziehen, hätten die Umzüge „B-Parade“ und „Planet pro Berlin“, die für den 10. Juni und den 8. Juli angemeldet sind, wohl das Nachsehen. „Wir müssten dann mit den Veranstaltern einen anderen Ort suchen“, sagt Kolodziej.

Eine endgültige Entscheidung über das WM-Fanfest vom 9. Juni bis 9. Juli wird wohl frühestens Ende November fallen, sagt Kolodziej. Die beiden Standorte würden derzeit weiter geprüft, ein Beschluss sei aber nicht vor der Israel- Reise der Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) zu erwarten. Die dauert vom 19. bis zum 23. November.

Vertreter von Wirtschaft und Tourismusorganisationen forderten den Senat auf, möglichst bald die unklare Situation zu beenden. Der „Eiertanz“ in dieser Frage müsse endlich beendet werden, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), Christian Wiesenhütter. Unternehmen und Sponsoren bräuchten endlich Klarheit. Wiesenhütter erneuerte die Forderung der IHK, die Straße des 17. Juni als Standort für die Fanmeile zu nutzen. Für die Kammer sei es immer klar gewesen, dass eine Fanmeile im Spreepark schon aus Sicherheitsgründen nicht durchführbar sei. Insofern hätte die Politik schon von vornherein auf diesen Standort verzichten müssen. Laut Wiesenhütter ist es für die Berliner Wirtschaft auch wichtig, dass während der WM werbeträchtige Bilder weltweit vom Brandenburger Tor im Fernsehen gezeigt werden. Er forderte den Senat auf, sich schnell zu entscheiden. Schon jetzt sei die verbleibende Zeit für die Vorbereitung der Fanmeile äußert knapp.

Der Senat war in den vergangenen Tagen aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Sicherheit von seinen bisherigen Plänen abgerückt, die Fans zum Feiern in den Spreebogenpark in der Nähe des Kanzleramtes zu bitten. Eine Fanmeile auf der Straße des 17. Juni war bislang abgelehnt worden, weil die Ost-West- Verkehrsverbindung dafür über fünf Wochen gesperrt werden müsste. lvt/ddp

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