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Farbbeutel-Attacke: Polizei braucht 90 Minuten nach Hilferuf

Nach einer Farbbeutel-Attacke auf das Auto des CDU-Direktkandidaten in Mitte, Christian Burholt, dauerte es fast anderthalb Stunden, bis die Polizei kam. Die Spuren führen ins „Köpi“.

Kreuzberg – Nach einer Farbbeutel-Attacke auf das Auto des CDU-Direktkandidaten in Mitte, Christian Burholt, dauerte es fast anderthalb Stunden, bis die Polizei kam. Und das, nachdem Burholt mehrmals den Notruf 110 gewählt hatte. Da waren die Täter längst auf und davon. Und auch die Spur der Farbtropfen, die ins linksalternative Wohnprojekt „Köpi“ führten, verfolgten die Beamten nicht weiter. Wie berichtet, hatte Burholt vorigen Mittwoch an einer Diskussion in der Verdi-Zentrale in der Köpenicker Straße in Mitte teilgenommen.

„Es gab Kommunikationsmängel in der Funkbetriebszentrale, die zu vermeidbaren Verzögerungen geführt haben“, bestätigte Polizeisprecher Frank Millert. Als Burholt das erste Mal gegen 19.13 Uhr den Notruf 110 wählte, riet ihm der zuständige Beamte: „Fahren Sie zum nächsten Abschnitt“. Den Vorfall hat der Beamte jedoch nicht wie üblich in das Computersystem eingegeben – somit war nichts dokumentiert. Als Burholt dann das zweite Mal anrief, da er wegen seiner verschmierten Frontscheibe nicht zum Abschnitt fahren konnte, meldete sich ein anderer Beamter. Dieser ging davon aus, dass die Köpenicker Straße in Biesdorf gemeint war. Er informierte daher seine Kollegen der Direktion 6. Die gingen von einem „nicht eilbedürftigen Einsatz“ aus, da es sich ihrer Ansicht nach um eine normale Sachbeschädigung handelte. Erst als Burholt ein drittes Mal anrief, kam ein Funkwagen. Jetzt waren fast 90 Minuten vergangen. Den Farbspuren, die in die „Köpi“ führten, folgten die Beamten nicht. „Es fehlte die rechtliche Grundlage für eine Hausdurchsuchung“, sagte Millert. tabu

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