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Berlin: Fatale Bilder

wünscht sich für die Mauerkreuze schnell Ersatz Die Mauerkreuze sind weg, die offene Frage bleibt. Alexandra Hildebrandt hat durch ihre simple Installation erreicht, dass die mörderische Wirklichkeit der Mauer und die Unmenschlichkeit des DDR-Regimes emotional erfahrbar wurden.

wünscht sich für die Mauerkreuze schnell Ersatz Die Mauerkreuze sind weg, die offene Frage bleibt. Alexandra Hildebrandt hat durch ihre simple Installation erreicht, dass die mörderische Wirklichkeit der Mauer und die Unmenschlichkeit des DDR-Regimes emotional erfahrbar wurden. An dieser Aufgabe sind bislang der Senat, sind die an Wettbewerben beteiligten Künstler gescheitert, etwa beim offiziellen Mauermahnmal an der Bernauer Straße. Allerdings hat der Senat in den vergangenen 15 Jahren auch wenig Interesse an diesem Thema gezeigt. Verschenkte Zeit, in der immer mehr von der Mauer und der Erinnerung schwand. Es ist die Tragik des Ortes, dass er durch die Umstände der Inszenierung am Checkpoint Charlie zu einem Streitobjekt wurde, bei dem sich der Rechtsstaat herausgefordert fühlen musste. Das hat verhindert, dass es eine große gesellschaftliche Koalition über die DDR-Opfer hinaus gab. Deren Bitterkeit ist verständlich. Und Berlin hat verloren. Die Bilder von der Räumung der Mauerkreuze, die um die Welt gehen, sind für die Stadt fatal. Berlin-Besuchern, für die die Mauer eine Hauptattraktion ist, wird man das Trauerspiel vom Checkpoint Charlie nicht erklären können. Zeig mir, wie die Mauer war – die Frage muss Berlin beantworten: Ganz schnell, und ebenso eindrucksvoll, wie Alexandra Hildebrandt es neun Monate lang getan hat.

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