zum Hauptinhalt

Berlin: Fehler des Bestatters: Falsche Leiche beerdigt Berliner Unternehmen überführte Tote irrtümlich nach Bayern

Am Montagabend klingelte bei Dirk Weber das Telefon. Der 30jährige Bäcker in Mühlenbeck im Kreis Oberhavel nahm ab.

Am Montagabend klingelte bei Dirk Weber das Telefon. Der 30jährige Bäcker in Mühlenbeck im Kreis Oberhavel nahm ab. Was ihm der Mann vom Bestattungsunternehmen am anderen Ende der Leitung sagte, klang so unglaublich, dass er es zuerst gar nicht fassen konnte: Die Beerdigung seiner Tante Hildegard Erika Weber, die für den kommenden Morgen geplant war, könne nicht stattfinden. Der Grund: Die Leiche sei weg. Sie hätte von Brandenburg, wo die Tante zuletzt lebte, nach Mühlenbeck überführt werden müssen. Dabei sei der Leichnam vertauscht und ins bayerische Kaufbeuren gebracht worden. Dort wurde Tante Hildegard an Stelle von Elisabeth Weber beerdigt. „Wir waren vollkommen schockiert“, sagt Dirk Weber. „ Der Pfarrer hat seine Rede vorbereitet, der Leichenschmaus war bestellt, die ersten Gäste waren angereist.“ Familie Weber erwartete Verwandte und Bekannte unter anderem aus Süddeutschland und den USA. Ihnen musste Dirk Weber am Montag absagen. Die Beerdigung ist verschoben. Auf wann, weiß man noch nicht. Am Donnerstag hat Dirk Weber nun erstmal ein Dokument unterschrieben, dass der Leichnam wieder ausgegraben werden darf.

Schlimm findet der Neffe der Verstorbenen auch die Situation für die Familie in Bayern: „Da stehen Leute am Grab und trauern um die Falsche.“ Die Berliner Verwandte der bayerischen Familie liegt noch im Leichenschauhaus in Berlin, vermutet Weber. Bei der Steglitzer Bestattungsfirma wollte gestern niemand eine Stellungnahme abgeben. Nur eines mochte man sagen: Man wolle die Kosten der Beerdigung übernehmen. clk

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false