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© ddp

Feier zum Mauerfall: Berlin im Kleid des Wandels

Der 20. Jahrestag des Mauerfalls im Jahr 2009 soll keine Gedenkfeier werden. Wowereit will eine "heitere Feier" steigen lassen, die sich über die komplette Stadt zieht. Sie soll Berlin als Stadt des Wandels vorstellen.

Der 9. November 2009 ist ein herausragendes Ereignis, das weltweite Aufmerksamkeit auf Berlin lenkt, findet Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD). An diesem Jahrestag soll nicht nur der Maueropfer gedacht, sondern auch Bilanz gezogen werden: "Was hat sich in diesen 20 Jahren in der Stadtgestaltung verändert?"

Viele Menschen können sich heute weder den Mauerverlauf noch die Ödnis an vielen Stellen im Stadtbild vorstellen, sagt Wowereit. Deshalb soll 2009 an bekannten wie weniger bekannten Plätzen in der Stadt die Tradition der so genannten Schaustelle fortgesetzt werden und mit Schautafeln und Führungen der Wandel dokumentiert werden. Außerdem sind am 9. November auf dem Alexanderplatz eine große Ausstellung und am Brandenburger Tor eine große Veranstaltung geplant. Es soll eine "heitere Feier werden, da der Mauerfall einer der größten Glücksmomente in der deutschen Geschichte war", sagt Wowereit.

Brachflächen in der Innenstadt kulturell nutzen

Wie das Image der Stadt am Besten rüberkommt, das diskutieren die zwölf Mitglieder des Berlin Boards. Das ist ein Gremium, das sich im Internet mit den Worten vorstellt, einen "positiven Wandel" der Stadt bewirken zu wollen. Die Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur diskutierten vor allem die Frage, wie Berlin mit seinem Kulturreichtum werben kann, berichtet Board-Mitglied und Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger. "Keine andere Stadt in der Welt hat derartige Brachflächen in der Innenstadt, die für die Kultur nutzbar gemacht werden können", sagt Parzinger. Darin ist sich das Gremium auch einig. So wie die Museumsinsel zu Beginn des 19. Jahrhunderts die große Chance gewesen sei, so soll jetzt die Gestaltung des Humboldt-Forums und des Schlossplatzes genutzt werden.

Als Kompass zur Orientierung der Berlin-Besucher müssten klar abgegrenzte Museumsräume geschaffen werden. Parzinger schlägt vor, dass die Gemäldegalerie Alter Meister vom Kulturforum in die Nachbarschaft der Museumsinsel umzieht. So würde die Präsentation der Kunstentwicklung vom Altertum bis ins 19. Jahrhundert vollendet. Das Kulturforum soll dann mit einer Galerie des 20. Jahrhunderts zu einem "Forum der Moderne" umgestaltet werden, während die zeitgenössische Kunst im Hamburger Bahnhof und seinem Umfeld angesiedet wird. Dort soll auch die neue Dauerkunsthalle ihren Platz finden, sagt Parzinger. Das Humboldt-Forum soll dann die Sammlungen außereuropäischer Kunst mit der Wissenschaft vereinen. (kj/dpa)

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