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Berlin: Feiern hinter Gittern

Waren das noch Zeiten, als einer Justizsenatorin der Rücktritt nahegelegt wurde, weil wieder mal ein Knastbruder die Mücke aus dem „fidelen Strafvollzug“ gemacht hatte. Und heute?

Waren das noch Zeiten, als einer Justizsenatorin der Rücktritt nahegelegt wurde, weil wieder mal ein Knastbruder die Mücke aus dem „fidelen Strafvollzug“ gemacht hatte. Und heute? Da meckert keiner, wenn sich eine Band aus weiblichen Strafgefangenen an einem Talentwettbewerb beteiligt und damit den Durchbruch schafft. Obendrein werden die „Jailbabes“ – so heißen die musizierenden Gittergirls – auch noch gefeiert, und zwar mit einer Party im Techno-Clubs „Tresor“ am Montagabend. 180 000 Mal hat sich ihre CD bisher verkauft – für 150 000 gibt’s bereits Gold. Na gut, ein Unterschied besteht zwischen den Mücke- und Musikmachern: Die einen waren wahre Akteure einer Ausbruchsserie Anfang der 90er Jahre, die anderen spielen in einer fiktiven RTL-Serie von heute mit. Sechs Millionen wollen jeden Montag sehen, was für fiese Fisimatenten die Damen Gefangenen um Knastlesbe Christine Walter alias Katy Karrenbauer so machen. „Endlich gibt es eine Auszeichnung für unsere Serie“, freute sich die Schauspielerin, die 1999 für den Deutschen Fernsehpreis nominiert worden war. Bei der Produktion der CD kam Katy Karrenbauer eines zupass: Sie hat eine klassische Gesangsausbildung. Da sieht man wieder: Die schönsten Geschichten schreibt das Leben, und nicht RTL. ling

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