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Viele Touristen wohnen inzwischen gerne in Ferienwohnungen. Das wird ab Mai nicht mehr so ohne Weiteres möglich sein.

© Ole Spata picture alliance / dpa

Ferienwohnungen in Berlin: "Das Gesetz zum Zweckentfremdungsverbot ist verwirrend"

In Berlin wird seit langem über die Ferienwohnungen in der Stadts gestritten. Über das Vermietungs-Onlineportal Airbnb kommen viele Touristen in die Stadt. In einem Gastbeitrag erläutert Airbnb-Manager Chris Lehane, warum das Berliner Gesetz zum Zweckentfremdungsverbot seiner Auffassung nach nicht zeitgemäß ist.

Airbnb ist während der großen Finanzkrise entstanden, um Leuten auf der ganzen Welt zu helfen, mit ihrem Zuhause dem normalerweise größten Kostenpunkt ein zusätzliches Einkommen zu generieren. Zwei junge Uni-Absolventen, die ihre Miete nicht mehr bezahlen konnten, bliesen Luftmatratzen auf und empfingen Übernachtungsgäste in ihrem Wohnzimmer - so entstand Airbnb.

In genau diesem Moment öffnen unzählige Menschen auf der ganzen Welt ihr Zuhause für Gäste und verdienen sich über Airbnb etwas dazu, was Ihnen dabei hilft, ihre Rechnungen zu bezahlen. Bis heute haben schon mehr als 80 Millionen Gäste bei Airbnb-Gastgebern übernachtet. Airbnb verändert, wie wir reisen und wie und wofür wir unser Zuhause nutzen. 90 Prozent der Gäste sagen, dass sie sich mit Airbnb wie ein Einheimischer fühlen und
Nachbarschaften außerhalb der typischen Touristenzentren besuchen. Wenn Gäste mit Airbnb nach Berlin reisen, dann möchten sie sich wie Berliner fühlen. Sie möchten da wohnen, wo Berliner zu Hause sind, das essen, was Berliner essen, und in den Geschäften einkaufen, in denen auch Berliner einkaufen. Airbnb-Gäste möchten sich in Berlin zu Hause fühlen. Im Gegenzug behandeln sie es auch wie ihr Zuhause.

Die Mehrheit der Berliner Bürger unterstützt Home Sharing

Die Ergebnisse einer von Airbnb in Auftrag gegebenen unabhängigen repräsentativen Umfrage bestätigen, dass die Berliner Bürger verstehen, dass sich Home Sharing von anderen Unterkunftsarten in der Stadt unterscheidet. Die Mehrheit der Berliner Bürger unterstützt Home Sharing über Airbnb und wünscht sich klare und einfache Regeln, damit es ihnen auch weiterhin möglich ist, ihr eigenes Zuhause mit Gästen aus der Welt zu teilen.

Und damit sind die Berliner nicht allein. Unzählige fortschrittliche Städte auf der ganzen Welt haben die Vorteile des Home Sharing erkannt und gesetzliche Rahmenbedingungen eingeführt, um es den Einwohnern einfacher zu machen, ihr Zuhause mit Gästen zu teilen, darunter sind Großstädte wie Amsterdam, Paris, London, Mailand, Lissabon und viele weitere Städte in den USA.
Diese Städte haben verstanden, dass sich das Teilen von Wohnraum - sei es ein freies Zimmer oder die ganze Wohnung, wenn man zum Beispiel im Urlaub ist - von anderen Unterkunftsarten unterscheidet und daher eigene, klare und einfach zu verstehende Regeln benötigt. Die derzeitige Regelung des Zweckentfremdungsverbots in Berlin ist komplex und verwirrend, und wurde nicht unter Berücksichtigung jener Berliner entwickelt, die ihr eigenesZuhause teilen möchten. Das Gesetz entspricht dieser neuen Bewegung und der Art und Weise, wie wir heute unser Zuhause nutzen, nicht.

Chris Lehane, ist bei Airbnb Leiter Kommunikation und findet das Berliner Zweckentfremdungsverbotsgesetz nicht zeitgemäß.
Chris Lehane, ist bei Airbnb Leiter Kommunikation und findet das Berliner Zweckentfremdungsverbotsgesetz nicht zeitgemäß.

© Promo

Für mich sind die Umfrage-Ergebnisse daher keine Überraschung. Sie zeigen, dass die Berliner Bürger nicht mit den von der Stadt vorgestellten Maßnahmen gegen Home Sharing übereinstimmen. Die Mehrheit aller Berliner unterstützt Home Sharing über Airbnb und lehnt Strafen ab, die sich gegen die Berliner Gastgeber richten, die ihr Zuhause teilen, um sich ein kleines, aber bedeutendes Zusatzeinkommen dazu zu verdienen. Sie widersprechen dem Vorschlag, eine Internet-Plattform für Bürgerhinweise einzurichten, auf der man Personen melden kann, die gelegentlich ihr Zuhause mit Gästen teilen.

Die Kunden haben mehr als 467 Millionen Euro Wirtschaftswachstum gebracht

Wir sind der selben Meinung: Home Sharing ist gut für Berlin. Unsere Berliner Gastgeber bringen wundervolle Gäste nach Berlin und haben einen positiven Einfluss auf die vielen Berliner Kieze und die lokalen Geschäfte außerhalb der Touristen-Hotspots und die vielen Familien, die sich mit dem Home Sharing etwas dazu verdienen können. Allein in 2015 hat unsere Community geschätzt mehr als 467 Millionen Euro Wirtschaftswachstum nach Berlin gebracht.

Home Sharing ermöglicht eine breite Palette von neuen Interaktionen und Transaktionen, so dass aus ganz normalen Bürgern Anbieter von Leistungen werden können, was einer ganzen Generation von normalen Menschen dabei hilft, ihr Eigentum bestmöglich zu nutzen. Wir stehen vor einem globalen Paradigmenwechsel, der von innovativer Technnologie angetrieben wird und ganz normale Leute unterstützt; und er ist nicht aufzuhalten. Im November 2015 haben wir unseren Community Compact vorgestellt.

Er beinhaltet eine selbstgesteckte Verpflichtung, ein guter Partner für Städte zu sein und gemeinsam mit der Politik zum Wohle aller zusammenzuarbeiten. Wir haben uns darüber hinaus dazu verpflichtet, Home Sharing zu fördern und dabei zu helfen, dass unsere Gastgeber ihren Anteil an Steuern und Abgaben zahlen können. Politische Entscheidungsträger möchten wir mit den Informationen über unsere Community unterstützen, die sie benötigen, um gute und intelligente Entscheidungen zum Thema Home Sharing machen zu können.

Wir möchten eine Partnerschaft mit den Entscheidungsträgern in Berlin

Wir möchten auf unseren Verpflichtungen des Community Compact aufbauen und eine konstruktive Partnerschaft mit den Entscheidungsträgern in Berlin eingehen. Berlin und unsere Berliner Gastgeber sind uns sehr wichtig. Deswegen möchten wir gemeinsam mit der Stadt Maßnahmen entwickeln, die für alle Einwohner dieser wundervollen Stadt gut sind. Airbnb ist in den letzten acht Jahren sehr schnell gewachsen, aber unsere Vision und unsere Leitlinien sind immer gleich geblieben: Airbnb hilft Menschen dabei in ihrem Zuhause bleiben zu können, laufende Rechnungen zu begleichen und Gäste in Städte in einer Weise,eintauchen zu lassen wie es ihnen sonst nicht möglich wäre. Wir arbeiten als Partner mit Regierungen auf der ganzen Welt, um Home Sharer zu unterstützen, beleben entlegene Nachbarschaften, steigern die Steuereinnahmen und ahnden den Missbrauch der Plattform. Wir wollen das gleiche in Berlin tun und die Berliner unterstützen, die ihr eigenes Zuhause und das Beste von Berlin mit der Welt teilen.

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