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Berlin: Fern-Wehwehchen

Wir wünschen es Ihnen ja nicht, aber auch Urlaub kann krank machen. Deshalb alles über die Risiken im Reiseland. Plus Wellness-Tipps am Ort. Und falls es Sie doch erwischt: landestypische Hausmittel

BRASILIEN

Risiken : Impfungen empfohlen gegen Tetanus, Diphtherie, Hepatitis A und Gelbfieber, bei längeren Aufenthalten auch gegen Hepatitis B. Individualtouristen außerdem empfohlen gegen Typhus und Tollwut. Bei Reisen in Amazonas-Gebiete: Gelbfieberimpfung und Malaria-Prophylaxe.

Wellness : Capoeira lernen. Der afro-brasilianische Kampftanz verbindet Spiel, Musik, Sport und Strategie.

Hausmittel : Viele Pflanzen aus dem Amazonasgebiet. Zum Beispiel: die Rinde des Jatoba-Baumes – wird gegen Husten gekaut. Blätter oder Rinde des Andiroba helfen gegen Durchfall, Rheuma und Würmer. Guaraná, die rote Frucht einer Lianenpflanze, macht wach.

INDIEN

Risiken : Impfungen empfohlen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Typhus und Hepatitis A. Bei Langzeitaufenthalt auch gegen Hepatitis B. Wer mit dem Rucksack durchs Land reist, sollte gegen Tollwut impfen lassen, eventuell auch gegen Meningokokken-Meningitis (A und C) und Japanische Enzephalitis. Lagen oberhalb von 2000 Meter sind malariafrei. Das Risiko ist am größten während des Monsuns (Mai bis November).

Wellness : Viele Zentren für Ayurveda und Yoga, die meisten im südwestlichsten Bundesstaat Kerala. Und: Reisbeutelmassagen bei Muskelschwund und Sportverletzungen, Kräuterdampfbäder für Rheumatiker (www.india-tourism.de).

Hausmittel : Pflanzen und Gewürze. Der frisch gepresste Blättersaft des Korianders hilft äußerlich gegen Ausschläge. Gegen Magenbeschwerden: Korianderblätter kauen. „Trikatu“, eine Mischung aus Früchten des schwarzen Pfeffers, des langen Pfeffers und der Ingwerwurzel, wirkt, mit Wasser gekocht und abgeseiht, gegen fiebrige Erkältungen.

JAPAN

Risiken : Impfungen empfohlen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A, bei Aufenthalt über drei Monate auch gegen Hepatitis B. Die medizinische Versorgung ist ausgezeichnet.

Wellness : „Eine heiße Quelle kann alles heilen außer zerbrochener Liebe", heißt es in einem japanischen Volkslied. Die „Onsen“ liegen oft malerisch in den Bergen. Bei Hautkrankheiten, Verspannungen, Allergien.

Hausmittel : Das Wichtigste: Rettich. Gerieben gegen Magenschmerzen. Gegen Husten und Halsweh: Lauch. „Man schneidet die Stangen in fünf Zentimeter lange Stücke, erwärmt sie in einer Pfanne, wickelt sie in ein Tuch und bindet das um den Hals", sagt Mika Akagi vom Japan-Zentrum der Uni München.

Hinweis : In Japan gab einzelne Fälle der Vogelgrippe. Das Auswärtige Amt empfiehlt, den „Kontakt mit lebendem oder rohem Geflügel zu vermeiden". Die Gefahr ist aber sehr gering.

MEXIKO

Risiken : Impfungen empfohlen gegen Tetanus, Diphtherie und Hepatitis A, Individualtouristen seien Impfungen auch gegen Typhus und Hepatitis B angeraten. In den Regenwaldgebieten ist Malariaschutz angebracht.

Wellness : Insgesamt 50 Wellness-Ressorts, die wichtigsten in Aguascalientes, Cuernavaca, Pachuga, Puerto Vallarta, Tijuana und Valle de Bravo. Die warmen Schwefelquellen heißen „Temazkal", schon Ureinwohner wälzten sich im Heilschlamm. Beim Dampfbad der Azteken (Janzú) wird geschwommen und meditiert (www.mexiko-reisetipps.de).

Hausmittel : Spinnennetze auf Wunden! Mit einem Verband fixieren.

SCHWEDEN

Risiken: Impfungen nicht erforderlich. Vorsicht vor Autounfällen mit Elchen.

Wellness : Wer nichts gegen grünen Glibber hat, sollte ein Seetangbad probieren. Entspannt und entgiftet. In Göteborg (Hagabadet, www.hagabadet.se) oder Varberg (www.varbergskurort.se).

Hausmittel : Gegen Magenverstimmungen und Durchfall hilft Blaubeersuppe. Bekommt man sogar im Supermarkt als Pulver, das man nur noch mit Wasser mischen muss. Wer es traditionell mag, pflückt frische im Wald und kocht eine Hand voll mit einem Liter Wasser. Den Sud mit Kartoffelmehl andicken.

SÜDAFRIKA

Risiken: Impfungen empfohlen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, für Individualtouristen auch gegen Typhus, Hepatitis A und B. Das Malariarisiko schwankt. Hoch ist es im Krügerpark, besonders zur Regenzeit (November bis Juni).

Wellness : Heiße Schwefelquellen in Cradock nahe dem Mountain Zebra National Park. Dort liegt auch ein bekanntes Spa. Hausmittel : Blätter und Wurzeln vieler Bäume. Die Blätter des „Iphewula" helfen gegen Ohrenschmerzen: Sie werden zusammengerollt und mit Baumwolle in die Ohren gesteckt. Rotbuschtee, das Nationalgetränk, ist reich an Mineralstoffen und Vitamin C. Äußerlich hilft er bei Akne oder Ausschlag.

Hinweis : Die Aids-Rate steigt rasant.

UNGARN

Risiken : Impfungen nicht erforderlich.

Wellness : Viele natürliche Heilquellen. Empfehlenswert: die Kleinstadt Tapolca unweit des Plattensees mit ihrem vulkanischem Höhlensystem. Auch Luftkurort, geeignet für Reisende mit Atemwegserkrankungen. Oberhalb der Höhle liegt eine Kurklinik, die sich auf Asthma spezialisiert hat. (www.balaton-service.de)

Hausmittel : „Kalap Kura" (Hut-Kur) gegen Erkältung: Erst betrinkt man sich mit Schnaps, dann schläft man lange.

VIETNAM

Risiken : Impfungen empfohlen gegen Tetanus, Diphtherie, Polio und Hepatitis A. Bei Individualtouristen auch gegen Typhus, Hepatitis B, Tollwut und Japanische Enzephalitis. Stechmücken übertragen Malaria und Dengue-Fieber.

Wellness : Immer mehr Hotels mit Wellness-Programm, zum Beispiel das „Ana Mandara Resort" in Nha Trang. Asiatische Massagen, Akupressur oder Blütenbäder. Die Preise liegen weit unter denen in Europa. (www.vn-tourism.com)

Hausmittel : Pfefferminz-Blätter, roh zur Linderung von Erkältungen gegessen.

Hinweis : Laut Auswärtigem Amt steigt die Zahl der Aids-Infizierten dramatisch.

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