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Berlin: Fernzüge sollen mit Tempo 160 durch Frohnau rollen

Durch Waidmannslust, Hermsdorf und Frohnau sollen in wenigen Jahren neben der S-Bahn auch wieder Fernzüge Richtung Oranienburg fahren. Die Bahn will bis zum Jahr 2010 die so genannte Nordbahn wieder in Betrieb nehmen, auf der dann Züge vom Lehrter Bahnhof über Gesundbrunnen Richtung Rostock fahren sollen.

Durch Waidmannslust, Hermsdorf und Frohnau sollen in wenigen Jahren neben der S-Bahn auch wieder Fernzüge Richtung Oranienburg fahren. Die Bahn will bis zum Jahr 2010 die so genannte Nordbahn wieder in Betrieb nehmen, auf der dann Züge vom Lehrter Bahnhof über Gesundbrunnen Richtung Rostock fahren sollen. Bisher war vorgesehen, diese Züge auf der Stettiner Bahn über das Karower Kreuz und den Außenring bis Oranienburg zu führen. Die alte Trasse über Frohnau sei jedoch leistungsfähiger und kürzer, was die Fahrzeit nach Rostock verkürze, sagte Bahnsprecher Andreas Fuhrmann. Die Bahn hat versprochen, Berlin und Rostock in zwei Stunden auf der Schiene zu verbinden. Deshalb habe die Bahn den Wiederaufbau der Nordbahn beschlossen, zumal sonst das Karower Kreuz umgebaut werden müsste.

Die Fernbahn neben der S-Bahn soll wieder zwei Gleise erhalten. Dazu muss der Bahndamm stellenweise verbreitert werden. Zuvor müssen die Gleise der S-Bahn verlegt werden. Bei deren Wiederaufbau in den 80er Jahren, als an die Einheit nicht zu denken war, legten die Senatsplaner die Gleise der S-Bahn zum Teil auf die Trasse der Fernbahn, um den Damm nicht schon damals erweitern zu müssen. Zwischen 2005 und 2007 sollen die S-Bahn-Gleise verlegt werden.

Zum Thema Newsticker: Aktuelle Meldungen aus Berlin und Brandenburg Für die Bahn ist der Aufbau der Nordbahn nur die Wiederinbetriebnahme einer vorübergehend stillgelegten Strecke. Die Anlagen seien rechtlich nie entwidmet worden, sagte Fuhrmann. Damit gelten die inzwischen strengen Lärmschutzauflagen nicht, wie sie für Neubaustrecken vorgeschrieben sind. Viele Anwohner hatten, weil sie - und die Genehmigungsbehörden - nicht damit rechneten, dass hier wieder Fernzüge fahren würden, bis unmittelbar an die Trasse ihre Häuser gebaut. In Lichtenrade fordern Anwohner deshalb beim Wiederaufbau der Dresdner Bahn den Bau eines Tunnels, was die Bahn aber ablehnt. Auch die Wünsche von Anwohnern der Anhalter Bahn in Lichterfelde nach besserem Lärmschutz hat die Bahn nicht erfüllt. Beide Strecken waren ebenfalls nie entwidmet worden. Obwohl zum größten Teil nicht einmal mehr Gleise liegen, ist der Neubau nach Gerichtsentscheidungen nur eine Wiederinbetriebnahme.

Ob tatsächlich bereits 2010 Fernzüge mit Tempo 160 durch Hermsdorf und Frohnau brausen werden, steht noch nicht sicher fest. Über die Finanzierung hat sich die Bahn nämlich noch keine Gedanken gemacht.

kt

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