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Berlin: Fester Streit um Spandaus Feste

Gewerbetreibende klagen über falsches Marketing

In Spandau gibt es Querelen um die Marketinggesellschaft „Partner für Spandau“ und ihren Hauptgesellschafter, die Vereinigung Wirtschaftshof. Gastwirte, Ladenbesitzer und Vereine kritisieren die mangelnde Qualität der bezirklichen Großveranstaltungen. Nach langjährigen Querelen zwischen den verschiedenen Veranstaltern war die Partner-Gesellschaft 2001 auf Drängen des Bezirksamtes gegründet worden. Sie sollte alle Interessensgruppen unter einem Dach vereinen. Doch tatsächlich sicherte sich der Wirtschaftshof als älteste Vereinigung von Spandauer Geschäftsleuten die Mehrheit. Einige der Betroffenen wie die IG Wilhelmstadt haben jetzt ihre Mitgliedschaft bei der Marketinggesellschaft gekündigt. Auch die Spandauer Stadtgarde, die bei vielen Stadtfesten in ihren historischen Uniformen auftritt, fühlt sich von den „Partnern“ ausgegrenzt.

Die Qualität der Großveranstaltungen von Havelfest bis Weihnachtsmarkt sei auf das Niveau durchschnittlicher Straßenfeste gesunken, kritisieren Spandauer Gewerbetreibende. Örtliche Gastronomen und Ladenbesitzer würden durch überhöhte Standmieten und Werbekosten ausgeschlossen, Konkurrenzvereine wie AG Altstadt und IG Wilhelmstadt nicht an den Planungen beteiligt. Jetzt solle es einen runden Tisch mit der Wirtschaftshof-Vorsitzenden Gabriele Fliegel und ihren Vorstandskollegen geben.

Man wolle auch die Spandauer Unternehmen beteiligen, „aber es muss sich rechnen“, sagte die Wirtschaftshof-Chefin. Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU) begrüßte die geplante Diskussion, an der auch das Bezirksamt beteiligt werden sollte. Die Kritik müsse man „ernst nehmen“, auch wenn das jüngste Havelfest aus seiner Sicht „gelungen“ war. Eine „Bewährungsprobe“ für die „Partner“ werde der in diesem Jahr erstmals auf der Zitadelle veranstaltete Kinderweihnachtsmarkt.

Obwohl der öffentlich-rechtliche Fünf-Jahres-Vertrag für den Spandauer Weihnachtsmarkt erst in diesem Jahr ausläuft, ist er bereits 2006 verlängert worden. Das bestätigte Baustadtrat Carsten-Michael Röding (CDU). Grund sei die benötigte Planungssicherheit für Investitionen gewesen. Rainer W. During

Rainer W. During

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