zum Hauptinhalt
Volle Wiese in Hoppegarten.

© dpa/Jens Kalaene

Festival bei Berlin: Besucherrekord beim Lollapalooza-Auftakt

Das Wetter ist nicht ideal, aber das Bier schmeckt: Das Lollapalooza lockt auch an seinem dritten Veranstaltungsort die Besucher und glänzt nicht zuletzt mit einem schrägen Rahmenprogramm.

Glitzer im Gesicht, das Bier in der Hand und trotz des leichten Regens gute Laune: Mit Indie-Musik und Elektro hat am Samstag das Lollapalooza-Festival im brandenburgischen Hoppegarten bei Berlin begonnen. Zum Auftakt spielten der DJ Saint WKND und die Indie-Band Eau Rouge aus Stuttgart. Die Newcomerin Betsy aus Wales begeisterte viele mit ihrer ungewöhnlichen Stimme. Bei Singer-Songwriter Alex Vargas war die Stimmung am Nachmittag noch etwas verhalten. DJ Mike Perry brachte dagegen mit seiner Technomusik mehr Menschen zum Tanzen.

Marco Fitzthum, Sänger und Gitarrist der Band Wanda, auf der Bühne.
Marco Fitzthum, Sänger und Gitarrist der Band Wanda, auf der Bühne.

© dpa, Gregor Fischer

Die Besucher ließen sich auch vom Regen nicht entmutigen: Zehntausende überwiegend junge Leute feierten mit teils professionell geschminkten Gesichtern, Regenjacke und Gummistiefeln ihre Lieblingsbands. Und am Nachmittag ließ der Regen dann auch nach. Das Lollapalooza steht auch in Hoppegarten nicht nur für Musik. Neben den Konzerten gab es ein Riesenrad, ein Spiegellabyrinth und mehrere Zirkusgruppen, die daran erinnerten, dass das Festival auf einer Pferderennbahn stattfindet. Ein Tattoo direkt auf dem Festival - im Fashionbereich kein Problem. Während links bei den ganz Spontanen die Nadel schwarze Farbe unter die Haut stach, wurden rechts die Hipsterbärte gestutzt.

Besucherzahl seit 2015 verdoppelt

Die Besucherzahl hat sich im Vergleich zu 2015 nahezu verdoppelt. Vor zwei Jahren kamen täglich 45.000 Menschen, in diesem Jahr dürfen pro Tag 85.000 Besucher auf das Gelände. Die jüngeren Gäste trafen sich am frühen Abend an der Kidspalooza-Stage zur Klopapierschlacht, nachdem dort vorher eine Yoga-Stunde und ein Beatbox-Musical auf dem Programm standen. Kleinere Probleme gab es durch das bargeldlose Bezahlen. Bei einigen erschien das zuvor im Internet aufgeladenen Guthaben zunächst nicht auf dem Chip des Festivalbändchens. Erst nach langem Warten konnten die Probleme gelöst werden. Während man Bargeld auf dem Gelände dadurch kaum noch brauchte, waren größere Taschen ganz verboten.

Jubel für den englischen Sänger George Ezra.
Jubel für den englischen Sänger George Ezra.

© dpa/Gregor Fischer

Nachdem es im vergangenen Jahr zum Festival im Treptower Park im Osten Berlins Anwohnerproteste gegeben hatte, blieben diese weitestgehend aus. „Lollapalooza macht jeden Gaul verrückt“, war zwar auf einem Protestschild zu lesen, viele Demonstranten versammelten sich aber nicht dahinter. Die Gemeinde hatte das Festival unter der Bedingung genehmigt, dass die etwa 3000 von dem Lärm betroffenen Anwohner ein Ersatzquartier gestellt bekamen, die Kosten übernommen beziehungsweise eine Entschädigung gezahlt wurde. Alle 85 000 Tickets waren im Vorfeld ausverkauft. Der Ableger des US-Festivals findet zum dritten Mal in Deutschland statt. In den Vorjahren spielten die Musiker mitten in Berlin - auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof und eben im Treptower Park. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false