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Misstöne. Um das Konzert am Gendarmenmarkt gibt’s jetzt Ärger. Foto: imago/W. Wagner

© imago/Wiegand Wagner

Festival im Konzerthaus am Gendarmenmarkt: Müller will nicht zahlen - Einheits-Veranstalter bleiben auf Kosten sitzen

Michael Müller und einige seiner engen Mitarbeiter erhielten Urkunden. Gewürdigt wurde eine Enttäuschung.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Es war ein tolles Event, am 9. November 2014, zum 25. Jubiläum des Mauerfalls. Mit einer Lichterkette aus Ballonstelen entlang des Mauerstreifens. An diesem Tag wurde auch die Idee für eine würdige Festveranstaltung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt geboren, die Ende Mai 2015 stattfand. Allerdings hat die Senatskanzlei, die damals den Initiatoren Unterstützung zusagte, offene Rechnungen für Künstler, einen Kameramann, Techniker und eine Druckerei in Höhe von 2803,70 Euro bis heute nicht bezahlt.

Das behauptet jedenfalls der ehemalige SPD-Abgeordnete Knut Herbst, damals Leiter des Projekts, der dem Parteifreund und Regierenden Bürgermeister Michael Müller deshalb am Dienstag im Roten Rathaus eine Urkunde vorbeibrachte: In besonderer Würdigung seiner Verdienste um die Veranstaltung „25 Jahre – Berlin auf dem Weg zur Einheit“ und der „darauf folgenden Enttäuschung wegen der nicht erfolgten Zahlung der Rechnungen sowie der Vernachlässigung der Wertschätzung der Mitwirkenden“.

Gleiche Urkunden erhielten enge Mitarbeiter Müllers in der Senatskanzlei. Mehr als 40 Menschen hätten 2014 an der „großartigen Veranstaltung“ mitgewirkt, sagte Herbst. Großenteils ehrenamtlich, doch nicht alles war gratis zu haben. Trotz vieler persönlicher und schriftlicher Erinnerungen seien die Rechnungen an Künstler, Unternehmen und andere Mitwirkende nicht bezahlt worden. Die Senatskanzlei sagte dazu: Rechnungen für „derlei Leistungen im Rahmen der Veranstaltung“ lägen nicht vor und hätten deshalb auch nicht beglichen werden können.

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