zum Hauptinhalt

Berlin: Festnahmen nach Botschaftsbesetzung Polizei kam Hintermännern aus Irak durch Handy auf die Spur

Seit Tagen wurden die Männer beschattet, jetzt hat die Hamburger Polizei zwei in der Hansestadt lebende Iraker festgenommen. Sie stehen in dringendem Verdacht, an der Besetzung der irakischen Botschaft am vergangenen Dienstag in Berlin beteiligt gewesen zu sein.

Seit Tagen wurden die Männer beschattet, jetzt hat die Hamburger Polizei zwei in der Hansestadt lebende Iraker festgenommen. Sie stehen in dringendem Verdacht, an der Besetzung der irakischen Botschaft am vergangenen Dienstag in Berlin beteiligt gewesen zu sein. Der Hamburger Polizeisprecher Wilfried Zbikowski bestätigte gestern, dass die Festnahmen im Rahmen der Amtshilfe für die Berliner Polizei erfolgten.

Wie am Freitag berichtet, waren die Berliner Behörden den mutmaßlichen Hintermännern in Hamburg durch ein Handy auf die Spur gekommen, das auf einen der Männer zugelassen war. Es fand sich bei der Durchsuchung des Asylbewerberheims in Spremberg, wo die fünf Botschaftsbesetzer seit Monaten lebten. Dort soll zumindest einer der beiden jetzt Festgenommenen öfter gesehen worden sein. Außerdem war den Mitarbeitern der brandenburgischen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt aufgefallen, dass sich häufig jemand nach dem Stand der Asylverfahren der fünf späteren Botschaftsbesetzer erkundigt hatte. Das tun normalerweise nur Anwälte.

Bei den Festgenommenen soll es sich um in Hamburg lebende Iraker handeln, die ebenso wie die Besetzer angeben, der Organisation „Demokratische Irakische Opposition Deutschlands“ anzugehören. Die Berliner Polizei war frühzeitig von weiteren Tatbeteiligten ausgegangen, da die fünf Botschaftsbesetzer während der Aktion ständig telefonierten und sagten: „Wir warten auf Befehle.“

Nach Tagesspiegel-Informationen war einer der ersten Anrufe nach der Botschaftsbesetzung beim Polizeipräsidium in Potsdam eingegangen. Dort wurde er protokolliert, die Beamten wunderten sich über das nahezu fehlerfreie Deutsch. Das könnte die Aussage des jetzt in Hamburg festgenommenen Abu Quasi A. bestätigen, der seit 25 Jahren als Geschäftsmann in Deutschland lebt und angab, nach der Botschaftsbesetzung mit der Polizei telefoniert und Faxe verschickt zu haben. Sandra Dassler

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false