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Berlin: Fête de la Musique: Europaweit umsonst und draußen

In Barcelona, Brüssel, Budapest, Neapel, Paris und Turin - nicht nur auf unseren Straßen wird heute geklampft, gezupft, getrommelt und gesungen, was das Zeug hält. Zur Fête de la Musique, dem Feiertag der internationalen Musikfreunde, gibt es heute den ganzen Tag über Livemusik.

In Barcelona, Brüssel, Budapest, Neapel, Paris und Turin - nicht nur auf unseren Straßen wird heute geklampft, gezupft, getrommelt und gesungen, was das Zeug hält. Zur Fête de la Musique, dem Feiertag der internationalen Musikfreunde, gibt es heute den ganzen Tag über Livemusik. Zahlreiche Veranstaltungsorte, vom "Acud" bis zur "Weiberwirtschaft" präsentieren ausgewählte Bands, immer umsonst und meistens draußen an der frischen Luft.

So wird ab 15 Uhr der Boulevard Unter den Linden (Mittelstreifen vom Brandenburger Tor bis zur Schadowstraße) zum "Boulevard de la Musique". Die Besonderheit: Jeder kann mitmachen. Für die Musik-Show angemeldet haben sich bisher unter anderem das französische Chanson-Duo "Mon cher Monsieur", die Ethno-Jazz-Fusionisten Acustimantico aus Rom, und das ungarische Drehleier-Ensemble "Magyar Tekerözenekar" spielt ebenfalls Unter den Linden zum Tanz. Zwischen 20 Uhr und 21 Uhr gibt es dann eine europäische Konferenzschaltung: In allen Städten, in denen die Fête de la Musique statt findet, interpretieren Musiker gleichzeitig nach individueller Fasson Beethovens "Ode an die Freude". Bilder aller Aufführungen werden per Satellit in die jeweils anderen Städte übertragen, wobei bezüglich Masse der Mitsingenden ein Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde angestrebt wird.

Damit auch die Jugend musiziert, veranstaltet das Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ) in der Wuhlheide eine "Jeune Fête de la Musique". In Köpenick werden neben vielen Live-Auftritten, zum Beispiel dem der Reggae-Band "Fette Kinda", interessante Schnupper-Workshops geboten. Den Nachwuchsreimern zeigt Waffel von PDM Posse das Schreiben von Raps und Hip-Hop-Lyrics, Dejoe unterweist die Kleinen in Graffiti, Pat und Telle bringen elastischen jungen Menschen Breakdance bei.

Heute wird auch Friedrichshain zu einem wichtigen Schauplatz der Fête - zumindest die unverwüstliche Kneipenmeile Simon-Dach-Straße. Auf drei "Kiezbühnen" wird von 13 bis 22 Uhr volles Programm geboten. Auf Bühne eins vergießen die Musiker ihren Schweiß bei Deathmetal und Darkwave, Bühne zwei lockt mit "Wohnzimmer-Nierentisch-und-Stehlampen-Poetry-Slams", Bühne drei wird alle Fans von Reggae- und Latinoklängen locken.

Das "Casino" öffnet um 14 Uhr für ein Hoffest mit Festival-Liebhaber Dr. Motte und Mitte-Boy DJ Clé, während im "Kuchenkaiser" am Oranienplatz gegen 18 Uhr "Muttis Lieblinge" zu den Instrumenten greifen und zu gleicher Zeit in der Ankerklause "Puppe 3000" die Kneipe am Kottbusser Damm sprengt. Wer es besonnen mag, dem sei die Heilig-Kreuz-Kirche ans Herz gelegt: Dort gibt es unter anderem Lieder von Schumann und Schubert - interpretiert von Studenten der Hochschule der Künste.

Auch im Mauerpark stehen heute gleich zwei Bühnen. Über die kleinere Bühne fegen ab 14 Uhr verschiedene Hip-Hop-Bands (Moderation: Steffen Hallaschke von Radio Fritz), über die große Bühne geht ein gemischtes Programm aus Rock, Pop und Surf-Punk.

Esther Kogelboom

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