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Berlin: Feuerwehr hat kein Personal zum Kassieren Eigentlich müsste für Einsätze gezahlt werden

Seit einem Monat darf die Feuerwehr für ihre Einsätze Gebühren kassieren – doch es fehlt das Personal, um Rechnungen zu schreiben. „Wir haben nicht die Kapazitäten, die Gebühren einzutreiben“, sagte ein Feuerwehrsprecher gestern.

Seit einem Monat darf die Feuerwehr für ihre Einsätze Gebühren kassieren – doch es fehlt das Personal, um Rechnungen zu schreiben. „Wir haben nicht die Kapazitäten, die Gebühren einzutreiben“, sagte ein Feuerwehrsprecher gestern. Wie VizeFeuerwehrchef Wilfried Gräfling bestätigte, habe das Abgeordnetenhaus kein zusätzliches Personal genehmigt, zudem sei die neue Software für die Gebührenabrechnung erst Anfang nächsten Jahres fertig. Nachträglich darf das Geld nicht eingetrieben werden.

Wie berichtet, darf die Feuerwehr seit dem 21. Juli Gebühren für Hilfe-Einsätze erheben – wie etwa Keller auspumpen, Unfallautos beseitigen oder die Katze vom Baum retten. Die Einführung der Gebühren durch den Senat verzögerte sich um mehr als ein Jahr. Anfang 2003 hatte Feuerwehrchef Broemme angekündigt, dass die Gebühren im zweiten Quartal 2003 in Kraft treten – seitdem hat es die Feuerwehr verpasst, viele Millionen Euro einzunehmen.

Allein 2004 hat die Feuerwehr 2,5 Millionen Euro einkalkuliert, sagte Gräfling, „da bleiben wir deutlich drunter“. Denn kassiert wird derzeit lediglich für Fehlalarmierungen durch Brandmelder – dafür hat die Feuerwehr Personal übrig. Die 2500 Fehlalarme pro Jahr in Hotels und Büros sind seit längerer Zeit ein teures Problem. Bislang kosteten diese Einsätze die Hauseigentümer kein Geld, selbst wenn es in manchen Hotels am Tag drei Fehlalarme gab. Nun verlangt die Feuerwehr für den Standard-Einsatz von sechs Fahrzeugen fast 2000 Euro. Ein Fahrzeug, das eine Katze vom Baum holt, kostet 342 Euro, jedoch frühestens ab kommendem Jahr. Brandbekämpfung und Menschenrettung bleiben kostenlos.

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