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Berlin: Filmpremiere mit großem Brrrmborium

Zur Gala im Cinestar flatterten Christian Bale, Katie Holmes, Michael Caine und Morgan Freeman herbei

Batman in Berlin – damit verbinden sich besondere Erinnerungen. Fledermäusen haftet spätestens seit Dracula immer etwas Nekrophiles an, eine Ahnung von Verwesung, Tod und Untergang. Nachträglich muss es da schon als Ironie des Schicksals gelten, dass am 6. Oktober 1989, dem Tag der „Batman“-Party im alten Tempodrom-Zelt, auf der anderen Seite der Mauer schon in den 40. Jahrestag der DDR hineingefeiert wurde. Hüben dominierte das Batman-Logo, bekannt von den Plakaten der ersten Kinoverfilmung von Tim Burton wie auch vom Cover des gleichnamigen Prince-Albums, drüben war an der Fassade des Internationalen Handelszentrums an der Friedrichstraße mit eingeschalteter Bürobeleuchtung eine riesige 40 geschrieben.

Am gestrigen Mittwoch wurde in Berlin, am Potsdamer Platz und damit auf ehemaligem Grenzgebiet, ein weiteres Kapitel des Batman-Mythos aufgeschlagen, und es führte zurück zu seinen Ursprüngen: „Batman Begins“. Nach dem „Krieg der Welten“-Spektakel des Vortags im Theater am Potsdamer Platz war nun die Premiere des Fledermaus-Films an der Reihe, mit dem neuen Hauptdarsteller Christian Bale, mit Sir Michael Caine als Butler von Bruce Wayne alias Batman, mit Morgan Freeman als sein Techniker, die Batman-Version von James Bonds gutem alten Q, und schließlich mit Katie Holmes als Waynes Jugendfreundin. Es wurde damit gerechnet, dass sie von Tom Cruise, dem Star des Vorabends und neuerdings der Star in ihrem Leben, begleitet würde, der Berlin ein Wechselbad der Gefühle beschert hatte. Das „Mission Impossible III“-Projekt werde hier zwar nicht gedreht, ließ er wissen, es gebe aber ein anderes Berlin-Projekt, Entscheidung in acht Tagen.

Noch einen vierten Hauptdarsteller hatten Regisseur Christopher Nolan und die Produzenten Emma Thomas und Chuck Roven mitgebracht, der in den Palaissaal des Adlon zur Pressekonferenz aber nicht reinpasste, daher erst abends vor dem Cinestar erwartet wurde: das Batmobil. Das heißt, einen von den acht Dienstwagen Batmans, die für den Film produziert wurden, davon fünf voll funktionsfähige Modelle mit Benzinmotor, ein Elektro-Fahrzeug sowie zwei Leichtversionen für Tricksequenzen.

Gelegentlich ließen die Stuntfahrer Christian Bale ans Steuer, wovon er noch immer schwärmt: „Man kann das mit nichts vergleichen. Beim Fahren kommt man sich vor, als ob Ozzy Osbourne einem ins Ohr schreit – echt abgedreht.“

340 PS bringen die sechs Monstertruck-Reifen ins Rotieren, die 2,3 Tonnen werden damit in weniger als fünf Sekunden von null auf hundert beschleunigt. Und Weitsprünge von 18 Metern schafft das Monstrum angeblich auch. Da kann man nur hoffen, dass der Fahrer nie Gas und Bremse verwechselt.

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