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Berlin: Finanzspritze: Über den Bäderbetrieben geht die Sonne auf

Kürzere Öffnungszeiten, drei geschlossene Freibäder, Notbetrieb mit Auszubildenden - das Sparpaket der Berliner Bäderbetriebe (BBB) in diesem Sommer stößt bei vielen Badegästen auf Unverständnis. Zumindest für ein Schwimmbad haben die BBB gestern ein Konzept öffentlich-privater Zusammenarbeit vorgestellt, das wieder längere Öffnungszeiten ermöglicht.

Kürzere Öffnungszeiten, drei geschlossene Freibäder, Notbetrieb mit Auszubildenden - das Sparpaket der Berliner Bäderbetriebe (BBB) in diesem Sommer stößt bei vielen Badegästen auf Unverständnis. Zumindest für ein Schwimmbad haben die BBB gestern ein Konzept öffentlich-privater Zusammenarbeit vorgestellt, das wieder längere Öffnungszeiten ermöglicht. Solarent, der private Betreiber vieler Solarien und Saunen in städtischen Bädern, gibt den BBB einen einmaligen Zuschuss von 60 000 Mark, damit das Stadtbad Wilmersdorf in der Mecklenburgischen Straße wieder im Zweischicht-Betrieb organisiert - und damit an vier Tagen der Woche von 7 bis 22 Uhr geöffnet sein kann.

Solarent handelt in eigenem Interesse: Ist das öffentliche Bad geschlossen, bleibt auch die Sauna-Kundschaft weg. Solarent-Chef Edwin Schweizer schloss nicht aus, dass die Firma ihr Engagement auch auf andere Bäder ausweitet. Als "neues Partnerschaftsmodell" pries BBB-Vorstand Klaus Lipinsky gestern die Zusammenarbeit. Er hoffe, dass weitere Unternehmen mit den finanziell angeschlagenen Bäderbetrieben kooperieren.

Nachdem der Landeszuschuss für die BBB in diesem Jahr um 7,5 Millionen Mark auf 83,5 Millionen gekürzt worden waren, hatte der Betrieb entschieden, in der diesjährigen Sommersaison keine Aushilfskräfte einzustellen. Das Personal, das im Winter allein für die Hallenbäder zuständig ist, wurde auf Frei- und Hallenbäder verteilt, die Bäder werden nur im Einschicht-Betrieb bewirtschaftet. Das wiederum führte zu kürzeren Öffnungszeiten. Sie treffen unter anderem Berufstätige, die vor oder nach der Arbeit gerne noch ein paar Runden im Becken drehen möchten.

Die längeren Öffnungszeiten im Stadtbad Wilmersdorf kosten die Bäderbetriebe nach Angaben ihres Vorstandes Lipinsky 100 000 Mark, 40 000 Mark zahlt der Betrieb selbst. Es würden dafür drei zusätzliche Stellen eingerichtet. Das Bad gehört zu den BBB-Einrichtungen mit besonders vielen Besuchern. Es hat ab sofort montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 7 bis 22 Uhr geöffnet; dienstags von 11 bis 22 Uhr; an den Wochenenden von 10 bis 18 Uhr.

Neue Hoffnung gibt es nach Angaben Lipinskys zudem für das in diesem Sommer - neben dem Freibad Friedrichshagen und dem Marzahner Kinderbad Platsch - geschlossene Sommerbad Humboldthain. Die BBB verhandelten mit einem Unternehmen, das das Weddinger Bad möglicherweise in eigener Regie betreiben will. Näheres wollte Lipinsky gestern nicht sagen. Er sehe jedoch "einen Silberstreifen am Horizont", sagte der Bäderchef.

tob

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