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Berlin: "First-Steps-Filmward": Erste Schritte

Junge Filmemacher, gerade erst von der Hochschule runter, aber schon bekannt für ihr Talent? Nein, vom deutschen Nachwuchs hatte man bisher eher ein vages Bild, es fehlte die Lobby.

Junge Filmemacher, gerade erst von der Hochschule runter, aber schon bekannt für ihr Talent? Nein, vom deutschen Nachwuchs hatte man bisher eher ein vages Bild, es fehlte die Lobby. Doch das soll sich ändern, hatten schon im vergangenen Jahr ein paar Film- und Medienbosse beschlossen, darunter Constantin Film-Chef und Regisseur Bernd Eichinger, Nico Hofmann, Regisseur und Chef der Produktionsgesellschaft Team Worx, Stefan Aust, Chefredakteur des Spiegel und Martin Hoffmann, Geschäftsführer von SAT 1. Sie erdachten einen Preis für deutsche Nachwuchsfilmer. Mit "First Steps" wollen die Inititatoren die Branche auf das kreative Potenzial des deutschen Nachwuchses hinweisen.

In diesem Jahr, und zwar am 30. August, steht nun die zweite Preisverleihung an, im Cinemaxx am Potsdamer Platz. Zur Vorausschau auf Filme, auf Jury und Preise fanden sich gestern hier schon mal Initiatoren und Jury ein. Und sozusagen als Aushängeschild für den richtigen Instinkt der First Step Jurys kam auch ein echter Oscarpreisträger: Florian Gallenberger, der im vergangenen Jahr den First Steps Award für Kurzfilmer verliehen bekam, nur einige Monate, bevor er in Los Angeles für "Quiero Ser" die goldene US-Statuette gewann.

Rund 105 Filme sind in diesem Jahr eingegangen bei der First-Step-Jury. Es waren nur rund 80 erwartet worden, und jetzt sei noch furchtbar viel zu tun, meinte Schauspielerin Suzanne von Borsody, die in der Jury die Kurzfilme bewertet. Ganz braun sah die Schauspielerin aus, "alles Selbstbräunungscreme", gab sie zu. Für Urlaub hatte sie in diesem Jahr noch keine Zeit. Gerade hat sie für die ARD den Film "Wie schreibt man Liebe" abgedreht, jetzt kommt gleich noch einer. Und zwischendrin die Juryarbeit. "Anstrengend, vor allem, weil wir nicht vorspulen dürfen." Sind sie so schlecht, die Produkte der jungen Filmer? Nein, aber man habe schon festgestellt, dass bei den Hochschulabgängern die Kurzfilme wohl etwas vernachlässigt würden, ergänzte Drehbuchautor und Jurymitglied Michael Gutman. Statt dessen würden viele abendfüllende Spielfilme eingereicht.

Und Florian Gallenberger? Wird auch der Oscargewinner in diesem Jahr wieder einen Film einreichen? "Nein, meine first steps sind schon vorbei", lächelte der. Stattdessen macht er sich an ein Großprojekt und verfilmt bald in Indien eine tragische Liebegeschichte. Fürs Privatleben hat Gallenberger, der im vergangenen Jahr nach Berlin, nach Friedrichshain, gezogen ist, nicht viel Zeit. "Doch meine Freunde sind mir treu geblieben, und wenn ich Zeit habe, gehe ich nach wie vor noch in Kreuzberg spazieren."

rcf

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