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Berlin: Fiskalgärtnerei

Wer einen Garten hat, der hat auch verdammt viel Arbeit. Sonst sieht es schnell aus wie bei Hempels unter der Hollywoodschaukel.

Wer einen Garten hat, der hat auch verdammt viel Arbeit. Sonst sieht es schnell aus wie bei Hempels unter der Hollywoodschaukel. Und das ist exakt jener Eindruck, den die Berliner Grünanlagen zurzeit machen. Alles wuchert und verwildert, keiner greift fachkundig ein, und so wird nur der Unterschied zwischen Privatisierungstheorie und Privatisierungspraxis sehr schön deutlich. Gartenpflege von Privaten, na toll: Aber sie wollen auch Geld dafür. Sonst tun sie, was billig zu machen ist: einmal mit dem Mähtraktor durchgerauscht, alles kleingeschreddert, fertig. Hinterher sieht die Anlage dann nicht mehr verwildert aus, sondern nur noch plattgefahren. Schöner?

Das ist Fiskalgärtnerei à la Sarrazin. Ihr einziger Zweck liegt darin, Schadenersatzforderungen abzuwenden. Die Verkehrssicherung erfolgt per Kahlschlag, der Rest ist Luxus, und für den ist kein Geld da. Nur wird sich in nicht allzu ferner Zukunft herausstellen, dass auch das innerstädtische Grün ein Teil der Berliner Attraktivität ist, aber nur, wenn sich jemand richtig drum kümmert. Auf Dauer reicht es nicht, immer nur den Rasen im Olympiastadion zu hätscheln.

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