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Berlin: Flaute bei „Hugendubel“

Der Buchhandel gerät immer mehr in die wirtschaftliche Flaute. Nachdem die Berliner Traditionskette Kiepert in Bedrängnis geraten ist, klagt auch der Branchenriese „Hugendubel“ über zurückgehende Umsätze.

Der Buchhandel gerät immer mehr in die wirtschaftliche Flaute. Nachdem die Berliner Traditionskette Kiepert in Bedrängnis geraten ist, klagt auch der Branchenriese „Hugendubel“ über zurückgehende Umsätze. Die Folge sind kürzere Arbeitszeiten. Nur noch 30 statt bislang 37,5 Stunden werden Hugendubel-Mitarbeiter eingesetzt, das gelte auch für die Berliner Filialen des Unternehmens, bestätigte Hugendubel-Geschäftsführer Thomas Nitz dem Tagesspiegel. Auf diese Weise sollen Kündigungen vermieden werden. Die Schließung von Läden stehe nicht an. Hugendubel sieht darin eine mit dem Betriebsrat abgesprochene „sanfte Maßnahme“.

„Es ist fahrlässig davon auszugehen, dass die wirtschaftliche Situation sich in der zweiten Jahreshälfte bessert“, so Nitz weiter. Dafür gebe es keine Anzeichen. „Wir haben uns deshalb entschlossen, frühzeitig gegenzusteuern. Es können jederzeit neue schlechte Nachrichten kommen“. Die Terroranschläge vom 11. September haben, so Nitz, zu einem Umsatzrückgang geführt, mit dem in dieser Größe nicht zu rechnen war. „Es ist eine neue Erfahrung, dass weltpolitische Ereignisse sich derart massiv auf die Nachfrage auswirken.“ Hinzu komme die allgemeine Zurückhaltung der Kunden nach der Euro-Einführung, die wirtschaftliche Stagnation und dass es in diesem Jahr keinen Kassenschlager wie „Harry Potter“ auf dem Markt gebe. Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels rechnet bundesweit mit einem Rückgang der Umsätze von bis zu fünf Prozent. Zeitversetzt treffe die Branche die Flaute, die in anderen Bereichen des Einzelhandels schon länger spürbar sei. „Wir rechnen damit, dass wir durch gute Umsätze im Weihnachtsgeschäft die Zahlen verbessern können“, sagt Eugen Emmerling, Sprecher des Börsenvereins.

Für Hugendubel verläuft die Entwicklung auf dem Berliner Markt trotz allem „plangemäß“, so Geschäftsführer Nitz. 1997 übernahm die Kette die ehemalige Filiale von Herder an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche und eröffnete später Filialen in Einkaufszentren am Potsdamer Platz, Neukölln und Steglitz. Außerdem ist Hugendubel in der Friedrichstraße präsent. Neue Läden wird es in absehbarer Zeit nicht mehr geben. oew

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