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Flüchtlinge: Abschiebung von 100 Vietnamesen steht bevor

100 Vietnamesen sollen in den nächsten Tagen vom Flughafen Schönefeld aus in ihre Heimat abgeschoben werden. Die Flüchtlingsräte Berlins und Brandenburgs kritisieren die Sammelabschiebung, weil in Vietnam die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit noch immer strengen Kontrollen unterliege.

Jeweils 50 Vietnamesen sollen am Montag und am 6. Dezember vom Flughafen Schönefeld aus in ihre Heimat abgeschoben werden. Das gaben die Flüchtlingsräte Brandenburgs und Berlins am Freitag bekannt. Die Organisationen kritisierten die Sammelabschiebung scharf und riefen zum Protest dagegen auf.

Den Informationen der Flüchtlingsräte zufolge sollen die Vietnamesen mit Linienmaschinen über Moskau nach Hanoi geflogen werden. Die Gegner der Abschiebung riefen Passagiere und Piloten dazu auf, die Abschiebung zu verhindern. Von den Vietnamesen lebten derzeit etwa 40 in einer Abschiebehaftanstalt in Berlin-Grünau, etwas mehr als ein Dutzend befinde sich in Eisenhüttenstadt, sagte die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates Brandenburg, Beate Selders. Die übrigen Vietnamesen, die abgeschoben werden sollen, kämen aus Norddeutschland, ergänzte Martina Mauer vom Berliner Flüchtlingsrat. Das Präsidium der Bundespolizei wollte sich auf Anfrage nicht äußern.

Die Flüchtlingsräte forderten ein Bleiberecht für die Betroffenen, weil in Vietnam die Bewegungs- und Versammlungsfreiheit noch immer strengen Kontrollen unterliege. Zugleich stellte die Organisation klar, dass einige unter den rund 100 Vietnamesen auch eine Rückreise in ihre Heimat wünschten. Andere hingegen, etwa ein Familienvater, wehrten sich mithilfe von Anwälten dagegen. (dapd)

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