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Eine umfunktionierte Sporthalle.

© dpa

Flüchtlinge in Berlin: Sporthallen bleiben weiter Notunterkünfte

Der Senat weiß noch nicht, wann die 60 Sporthallen, die mit Flüchtlingen belegt sind, wieder den Schulen und Vereinen zur Verfügung stehen. Die Sportverbände hoffen auf den Spätsommer.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

„Wir sind nicht in der Lage, konkrete Daten zu nennen“, sagte Flüchtlings-Staatssekretär Dieter Glietsch am Freitag im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses. Angesichts der unsicheren Prognosen, wie viele Flüchtlinge in diesem Jahr kommen, handele es sich um einen „ungedeckten Scheck“. Er hoffe aber, so Glietsch, dass die Hallen „in überschaubarer Zukunft“ schrittweise frei würden.

Vorerst behält sich der Senat sogar vor, „im äußersten Notfall“ noch zwei weitere Turnhallen in Spandau zu beschlagnahmen. Um rechtzeitig zu klären, in welcher Reihenfolge die Hallen wieder freigegeben werden, seien Gespräche mit den Bezirken geplant, kündigte Glietsch an. Mit den betroffenen Vereinen will die Sportverwaltung des Senats im Februar sprechen. Landessportbund-Präsident Klaus Böger mahnte im Ausschuss an, dass nicht nur bezirkspolitische, sondern auch sportfachliche Kriterien berücksichtigt werden müssten.

"Es darf kein Zeitverzug entstehen"

„Der Berliner Sport würde sich freuen, wenn mit der Freiräumung von ein oder zwei Großhallen schnell ein Zeichen gesetzt würde“, sagte der Chef des Berliner Handball-Verbands, Thomas Ludewig. Vor allem die Ballsportvereine hielten die schwierige Situation nur noch begrenzte Zeit aus. Dass das Horst-Korber-Sportzentrum nicht nur bis Februar, sondern bis August weiter als Notunterkunft dienen müsse, sei „erschütternd“. Ab Spätsommer müssten alle Hallen wieder zur Verfügung stehen, forderte Ludewig.

Nicht nur die Verbände, sondern auch die Sportexperten aller Fraktionen hoffen, dass die freigezogenen Hallen anschließend nicht einige Monate leerstehen, weil die nötige Sanierung nicht klappt. „Es darf kein Zeitverzug entstehen“, sagte der CDU-Abgeordnete Tim-Christopher Zeelen. Sein SPD-Kollege Dennis Buchner forderte, „mit den Bezirken jetzt schon Verfahren für eine schnelle Wiederherstellung zu entwickeln“.

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