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Derzeit werden noch sechs Berliner Turnhallen als Unterkünfte für Flüchtlinge genutzt.

© David Ebener/dpa

Update

Flüchtlingsunterbringung in Berlin: Noch sechs Turnhallen von Flüchtlingen bewohnt

Die Flüchtlinge aus den Turnhallen werden in andere Unterkünfte umgesiedelt, die Sanierung der Hallen kann noch bis Ende des Jahres dauern.

Von Sabine Beikler

Sportsenator Andreas Geisel (SPD) ist optimistisch, dass bis auf drei Turnhallen alle anderen Sporthallen bis zu den Osterferien am 10. April freigezogen sind. Die Sanierung der Hallen soll bis Mitte/Ende des Jahres beendet sein. Nach aktuellem Stand leben derzeit 31 819 Flüchtlinge in Berliner Unterkünften, davon 14 300 in Notunterkünften und knapp 15 000 in Gemeinschaftsunterkünften.

Nach Auskunft des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten leben in den Notunterkünften wie im Hangar auf dem Tempelhofer Feld noch 559 Flüchtlinge, im Internationalen Congress Centrum (ICC) 429. Auch im Rathaus Wilmersdorf sind noch 851 Menschen untergebracht. In der Köpenicker Allee in Karlshorst leben derzeit noch 788 Flüchtlinge in den ehemaligen Telekom-Büros. 1000 schutzbedürftige Menschen leben noch in der Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne in Spandau sowie 700 in den früheren Stasi-Büros in der Ruschestraße.

Zu Spitzenzeiten lebten 10.000 Flüchtlinge in Turnhallen

Von den 1050 Sporthallen in Berlin waren zu Spitzenzeiten der Flüchtlingsankünfte 63 Hallen mit rund 10.000 Flüchtlingen belegt. Noch im Dezember waren rund 2800 Flüchtlinge in 38 Hallen einquartiert. Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) kündigte im Dezember an, der Senat werde "unverzüglich" handeln und die Unterbringungssituation von vielen Flüchtlingen verbessern. Der Hamburger Heim-Manager Rembert Vaerst soll sich um die Bewirtschaftung von Flüchtlingsunterkünften in Berlin kümmern. Der Vertrag ist auf ein halbes Jahr befristet.

Um schnellen Wohnraum zu schaffen, werden 18 Modulare Unterkünfte errichtet

Drei Turnhallen werden jedoch noch nicht freigezogen: die Halle in der Fritz-Reuter-Straße in Pankow, die Halle im Erpelgrund in Reinickendorf und in der Osloer Straße in Wedding. Die Flüchtlinge in der Halle in Pankow sollen nach Fertigstellung in das Tempohome in der Buchholzer Straße ziehen. In Berlin sind insgesamt 20 Tempohomes geplant, von denen bisher fünf in Betrieb sind, darunter zwei große Wohncontainer am Standort Gerlinger Straße in Buckow, zwei Standorte in Marzahn-Hellersdorf, jeweils ein Standort in Karow (Pankow), und Altglienicke (Treptow-Köpenick).

In dieser Woche sollen noch weitere Tempohomes bezogen werden. Dabei handelt es sich aber nicht um den Einzug in Neubauten, sondern bereits bestehende Gebäude. Das nächste neue Tempohome soll noch im März im Südhafen in Spandau fertiggestellt werden. Im April sollen Tempohomes in der Buchholzer Straße und in der Hohenschönhauser Straße in Pankow sowie der Dingolfinger Straße in Marzahn-Hellersdorf fertig werden. "Fertigstellung heißt aber nicht Einzug", sagte eine Sprecherin im Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten mit Verweis auf bürokratische Prozesse bei der Abnahme der Tempohomes.

Zusätzlich werden 18 Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUFs) errichtet. 414 Flüchtlinge wohnen bereits in einem MUF in Marzahn-Hellersdorf. MUFs sind Modulbauten in Schnellbauweise. Pro Standort sollen 500 Personen Platz finden. MUFs können laut Senat rund 60 Jahre genutzt werden.

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