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Das ICC könnte als Unterkunft für Flüchtlinge in Frage kommen. Die Prüfung ist aber noch nicht abgeschlossen.

© dpa

Flüchtlingsunterkünfte in Berlin: ICC und Flughafen Tempelhof noch nicht freigegeben

Es wird weiter geprüft, ob sich der alte Flughafen Tempelhof und das ICC für die Unterbringung von Flüchtlingen eignen. 1000 Schlafplätze sollen jeweils entstehen.

Die Experten des neuen Koordinierungsstabes Flüchtlingsmanagement bei der Sozialverwaltung prüfen gemeinsam mit der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), welche Hangars im alten Flughafen Tempelhof für die Unterbringung von Flüchtlingen geeignet sind. Bei den avisierten Hangars 1 und 2 gebe es bauliche Mängel am Dach, weswegen sie nicht in Betracht kämen, sagte Regina Kneiding, die Sprecherin von Sozialsenator Mario Czaja (CDU), auf Anfrage. So seien Dächer nicht dicht.

Es werde intensiv geprüft, in welche Hangars man Notunterkünfte hineinbauen könne, wo also auch Strom oder Duschcontainer verfügbar gemacht werden könnten. Insgesamt gehe es um die Unterbringung von mehr als 1000 Menschen, sagte Kneiding. Die Hangars und weitere Großunterkünfte würden spätestens dann benötigt, wenn ab 14. Dezember die Flüchtlinge aus der voll belegten Messehalle 26 ausziehen müssen, weil die Messe Berlin diese wieder braucht.

ICC wird auf Brandschutz geprüft

Für das ICC als Flüchtlingsherberge seien noch nicht alle nötigen Prüfungen abgeschlossen, sagte Kneiding weiter. So werde etwa noch der Brandschutz geprüft. Es sei aber alles auf gutem Wege. Aktuell würden „verschiedene abgetrennte Räume“, beispielsweise auch große Säle, als Notunterkünfte geprüft. Auch beim früheren Internationalen Congress Centrum geht es um die Unterbringung von mindestens 1000 Flüchtlingen.

Die Hangars in Tempelhof sind riesengroß, aber teilweise sind Dächer undicht.
Die Hangars in Tempelhof sind riesengroß, aber teilweise sind Dächer undicht.

© Kai-Uwe Heinrich

Zu den jüngst aufgetretenen Konflikten von Asylbewerbern untereinander, auch aufgrund der Enge in den Unterkünften mit teils mehr als 1400 Personen in einem Raum mit wenig Intimsphäre, schlug jetzt das Deutsche Institut für Menschenrechte in Berlin vor, Flüchtlinge eher nicht nach Religionszugehörigkeit zu trennen.

Geldspenden über Internetplattform

Wenn Menschen getrennt untergebracht werden sollten, dann entlang des Schutzbedarfes: So sehe die „von Deutschland bisher nicht umgesetzte sogenannte EU-Aufnahmerichtlinie vor, dass die Unterbringung verletzlicher Gruppen wie Schwangere, Alleinerziehende, Menschen mit Behinderungen oder von Gewalt Betroffene erhöhten Anforderungen genügen muss“. Flüchtlinge müssten zudem schnell Zugang zum Wohnungsmarkt erhalten.

Unterdessen bittet die Initiative „Moabit hilft“ am Lageso die Berliner um Geldspenden über die Internetplattform „betterplace“ zum Erwerb von BVG-Tickets, Guthabenkarten für Handys, Smartphones mit Ladekabel sowie für Gutscheine für Drogeriemärkte und Bekleidungsläden. Am Lageso haben Augenzeugen zufolge sogar Mitarbeiter von Securityfirmen zuletzt neben ihrem Job nachts bei der Betreuung und Versorgung der Flüchtlinge geholfen.

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