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Wachschützer vor einer Flüchtlingsunterkunft.

© dpa

Flüchtlingsunterkünfte: Kontrolle der Kontrolleure

Die Sicherheitskräfte in Flüchtlingsheimen sollten identifizierbar sein - zum Schutz für die Flüchtlinge und für sich selbst. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Sandra Dassler

Schon wieder gibt es herbe Kritik an den Sicherheitsleuten in Flüchtlingsheimen. Aber wer die zum Teil erbärmlichen Zustände in vielen Berliner Notunterkünften kennt, wundert sich weniger über Ausbrüche von verbaler und körperlicher Gewalt als darüber, dass sie nicht viel häufiger eskalieren. Menschen, die man monatelang in einem Raum ohne Rückzugsmöglichkeit zusammenpfercht und Tag und Nacht „bewacht“, müssen früher oder später depressiv oder aggressiv werden.

Wachschützer haben einen Heimleiter angegriffen

Da die beste Lösung – ein Ende der Unterbringung in Hallen – derzeit in Berlin angeblich nicht möglich ist, sollte wenigstens alles getan werden, um ein friedliches Zusammenleben zu erleichtern. Das heißt vor allem mehr Eigenverantwortung für die Geflüchteten, aber auch mehr Kontrolle jener, die in den Unterkünften zeitweilig und stellvertretend die Macht ausüben – und manchmal auch missbrauchen. Deshalb sollten private Wachschützer identifizierbar sein, etwa durch Ziffernschilder an der Kleidung. Betreiber von Flüchtlingsunterkünften könnten dies von den von ihnen bestellten Sicherheitsfirmen verlangen – auch, um zu verhindern, dass die ganze Branche unter Generalverdacht gestellt wird.

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