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Im August 2015 hatten Neonazis eine geplante Flüchtlingsunterkunft im brandenburgischen Nauen in Brand gesteckt.

© Julian Stähle / dpa

Flüchtlingsunterkunft in Nauen: Entwarnung nach Schreck - kein Brandanschlag auf Flüchtlingsheim

Am Donnerstag wurde befürchtet, dass es in Nauen erneut einen Brandanschlag auf eine geplante Flüchtlingsunterkunft gegeben habe. Dann kam die Entwarnung.

Die Horrornachricht für Nauen und Brandenburg war am frühen Donnerstagmorgen schon deutschlandweit unterwegs: Neuer Brandanschlag auf geplante Flüchtlingsunterkunft in der 17000-Einwohner-Stadt im Havelland. Es wäre der zweite gewesen nach dem Anschlag auf eine Sporthalle im August 2015. Und das wenige Tage, nachdem die Polizei in Nauen eine Neonazi-Zelle um den in Untersuchungshaft sitzenden NPD-Kreispolitiker Maik Schneider ausgehoben hatte, die für die Tat damals verantwortlich sein soll.

Dabei hatte die Polizei nach ersten Berichten über einen neuen Anschlag schon am Mittwochabend eine deutliche Erklärung abgegeben, am Donnerstag musste sie noch deutlicher werden: „Wir gehen derzeit nicht von einem versuchten Brandanschlag aus“, sagte eine Sprecherin.

Der Fall zeigt, wie sensibel man in Brandenburg derzeit ist

Was war geschehen? Am Mittwochmorgen hatte ein Wachmann auf dem Gelände einer neu errichteten Traglufthalle in Nachbarschaft zu der im August zerstörten Halle eine Holzleiste gefunden, die auf einer Seite angerußt war. Der Staatsschutz, der gegen die Neonazi-Zelle ermittelt, prüft den Fall zwar, hat jedoch keine Hinweise auf eine Straftat oder auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Die Holzleiste lag zehn Meter von einem Absperrzaun auf den Hallengelände – und 14 Meter von der Halle entfernt.

Völlig unklar ist, ob die Leiste dorthin geworfen wurde, wie lange sie dort liegt und ob sie von der Baustelle stammt. Zudem war sie aus Sicht der Polizei gar nicht geeignet, die Halle in Brand zu setzen. Selbst für Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD) war klar: Wäre es ein Anschlag gewesen, hätten Polizei und Politik deutlich reagiert. Zumindest eines zeigt der Fall: In Brandenburg ist man derzeit hoch sensibel – und zuweilen darüber hinaus.

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