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Engelbert Lütke Daldrup ist seit März 2017 neuer Chef am Haupstadtflughafen BER.

© Bernd Settnik/dpa

Flughafen Berlin Brandenburg: Ex-SPD-Sprecher wird Kommunikationsberater beim BER

Vor 2019 wird kein Flieger am BER starten. Für diese und weitere schlechte Nachrichten holt Flughafenchef Lütke Daldrup seinen alten Parteifreund Lars Kühn ins BER-Team.

Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup wird noch in diesem Jahr die schlechte Nachricht verkünden müssen, dass der BER-Airport in Schönefeld frühestens 2019 eröffnet werden kann. Das sehen nach Tagesspiegel-Informationen erste interne Entwürfe der Flughafengesellschaft (FBB) für den neuen Rahmenterminplan vor, an dem nach dem gecancelten Start 2017 und den Bauverzögerungen um die Sprinkleranlage derzeit gearbeitet wird. Es laufe auf das zweite Halbjahr 2019 hinaus, heißt es.

Vielleicht ist das der Grund, weshalb Lütke Daldrup insgeheim einen Parteifreund als externen Kommunikationsberater angeheuert hat, was prompt Irritationen vor der Aufsichtsratssitzung am Montag auslöst: FBB-Berater Lars Kühn (50) war früher Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und in den Bundestagswahlkämpfen 2002 und 2005 für die Medienarbeit der Bundespartei zuständig. Nach Informationen der „Bild am Sonntag“, die den Vorgang publik machte, stellt Kühn einen Tagessatz von 2000 Euro in Rechnung. Flughafensprecher Lars Wagner äußerte sich nicht zu Konditionen, bestätigte aber den Vertrag. Er betonte, dass „die Beauftragung von Herrn Kühn (strategische Kommunikationsberatung) aufgrund eines Beschlusses der Geschäftsführung entsprechend der gültigen Richtlinien“ erfolgt sei. Der Aufsichtsrat und sein Vorsitzender Rainer Bretschneider erfuhren davon allerdings nichts.

Lütke Daldrup wird am Dienstag Gast der gemeinsamen Kabinettssitzung beider Länder sein. „Der Geschäftsführer wird uns das erläutern“, sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dem Tagesspiegel. Ex-Flughafenchef Karsten Mühlenfeld war im März vom Aufsichtsrat abgelöst worden, weil man ihm vorwarf, im Alleingang einen Beratervertrag (Tagessatz 1400 Euro) mit Ex-Bahnmanager Christian Bretschneider abgeschlossen zu haben. Der sollte sich nicht um BER-PR kümmern, sondern als Technikchef um eine zügige BER-Eröffnung.

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