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Ende in Sicht? Die Sanierung der Nordbahn kommt laut BER-Chef voran.

© Paul Zinken / dpa

Flughafen Berlin und Brandenburg: Gute Neuigkeiten vom BER

Der erste Abschnitt der BER-Nordbahn ist fertig. Und die Sanierung soll laut BER-Chef weniger kosten als gedacht.

Ja doch, auch am BER kann man einen Zeit- und Kostenplan einhalten. Zumindest beim Sanieren der nördlichen Start- und Landebahn hat es – bisher – geklappt. Die erste Bauphase sei in der vergangenen Woche wie vorgesehen abgeschlossen worden, sagte Flughafenchef Karsten Mühlenfeld am Montag auf der Baustelle. Und er ist zuversichtlich, dass die Flugzeuge zum Flugplanwechsel am 25. Oktober über die neue Piste rasen können. Sogar bei den Kosten ist Mühlenfeld Optimist. Sie könnten geringer ausfallen als die bisher veranschlagten rund 50 Millionen Euro, sagte er.

Die Nordbahn kann nur abschnittsweise saniert werden

Im zweiten Bauabschnitt der insgesamt 3,6 Kilometer langen Bahn verlängert sich jetzt nochmals die Rollzeit der Flugzeuge – nach Angaben von Betriebsleiter Elmar Kleinert um rund zehn auf dann insgesamt knapp 20 Minuten. Die Piloten müssen auf der Südbahn starten und landen, die kilometerweit vom alten Terminal entfernt ist, und dabei die Nordbahn kreuzen, die deshalb nur abschnittsweise saniert werden kann. Begonnen hatte man Anfang Mai mit einem 2,1 Kilometer langen Abschnitt im Westen, jetzt soll bis Ende August ein 700 Meter langer Bereich folgen und danach ist der Rest an der Reihe.

Beim Erneuern der Asphaltschicht – vom alten Belag werden zwölf Zentimeter abgefräst – legt der Flughafen jetzt auch einen befestigten Schutzsteifen an beiden Seiten der Bahn an, damit die Fahrwerke von Flugzeugen, die von der Piste abkommen, nicht ins Erdreich sinken. Dieser Streifen sei im Genehmigungsbeschluss vorgeschrieben sagte Kleinert. Trotzdem hatte der Flughafen – noch vor Kleinerts Zeit – zunächst geplant, die Nordbahn erst nach der BER-Eröffnung zu sanieren und den Schutzstreifen auszubauen. Hier hätte man dann mit der Behörde verhandeln müssen, gab Kleinert zu. Weil der Eröffnungstermin nicht eingehalten worden ist, kann die Bahn jetzt saniert werden und entspricht bei der Inbetriebnahme des BER in der zweiten Jahreshälfte 2017 auch den Vorgaben.

Arbeiter sind weniger zuversichtlich

Und weil die Arbeiten jetzt auch tagsüber ausgeführt werden können, sinken die Kosten, sagte Kleinert. Wäre die Bahn erst nach der BER-Eröffnung saniert worden, hätte nur nachts gearbeitet werden können. Das hätte mehr als ein Jahr gedauert, sagte Projektleiter Jörn Aßmus. Nachts mussten die Arbeiter jetzt in Tegel ran; dort musste die Südbahn ausgebessert werden. Vor wenigen Tagen sei man fertig geworden, sagte Kleinert. Die Landebahnen hielten jetzt bis zur vorgesehenen Schließung 2017 durch. Die erneuerte Nordbahn am BER soll es nach Kleinerts Angaben die nächsten 20 bis 25 Jahre schaffen. Die vier Kilometer lange Südbahn, die jetzt genutzt wird, ist ein Neubau. Schallschutz haben bisher aber nur wenige Anwohner dort erhalten.

Noch nicht gearbeitet wird am sogenannten Taxiway „Charlie“, auf dem Flugzeuge zur und von der Startbahn rollen. Er muss verlängert werden. Hangars, von denen es zunächst hieß, sie müssten dafür abgerissen werden, könnten wohl stehen bleiben, sagte Mühlenfeld. Sie müssten aber anders genutzt werden, weil Flugzeuge die Hallen nur noch über eine Rampe erreichen könnten. Ein Neubau für die Wartung sei weiter erforderlich.

Rund 100 Arbeiter sind bei den Arbeiten derzeit beschäftigt. Nicht alle sind so zuversichtlich wie der Flughafenchef. „Es wird knapp – wie immer“, sagte ein Elektriker.

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