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Der Bundespräsident Joachim Gauck eröffnete den Ball mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt. Wir zeigen Ihnen hier die schönsten Bilder des Abends.

© dpa

Flughafen Tempelhof: Abgehobene Stimmung beim Bundespresseball

Aufbruch in eine neue Ball-Ära: Der Presseball hat seine Premiere im ehemaligen Flughafen Tempelhof gemeistert – mit 2000 Gästen und der schönsten Zufahrt der Stadt.

Der erste Bundespresseball im Flughafen Tempelhof war eine Premiere auch für die schönste Ball-Zufahrt der Stadt. So unterschiedlicher Auffassung Politiker und Medienleute sonst sein können, hier herrscht mal erstaunliche Einigkeit. Für viele Taxifahrer ging zudem ein Traum in Erfüllung: Einmal über das Flugfeld Tempelhof fahren! Für die Auffahrt zur Abflughalle war eigens eine kleine Landebahn aus roten Lichtern gebaut worden. Zwischen denen schwebten die Autos dem roten Teppich entgegen. Der Rosinenbomber gleich daneben hat wohl auch noch nie so vielen elegant gekleideten Paaren als Fotokulisse gedient. Und dann war da noch der Symbolgehalt im Jubiläumsjahr des Mauerfalls, den Organisationsleiter Alfred Gertler in seiner Begrüßungsansprache hervorhob.

Eins haben der Ehrengast des Bundespresseballs, Bundespräsident Joachim Gauck, und der neue Austragungsort, der Flughafen Tempelhof, nämlich gemeinsam: „Freiheit“ ist ein Wort, das mit beiden stark verbunden ist. Von Tempelhof aus wurde die Freiheit West-Berlins verteidigt, für Gauck ist sie ein Lebensthema.

Viele Gäste waren schon ganz ohne Symbolik begeistert vom Anblick der ehemaligen Abflughalle des denkmalgeschützten Gebäudes, die von Beleuchtungskünstlern überraschend festlich illuminiert worden war. Zum Lieblingsplatz für poetisch gestimmte Ballbesucher avancierte rasch die Bar im ehemaligen Flughafenrestaurant. Weit ging von dort der Blick hinaus auf das Flugfeld und auf die Lichterprozession der anfahrenden Autos. In der alten Küche nebenan verwöhnten die Köche die Gäste zum Beispiel mit Kartoffelplätzchen mit brandenburgischem Kaviar. Der Charakter von Bällen verändert sich wie der Geschmack der Gäste.

Aber die Intention war beim 63. Ball immer noch dieselbe wie beim ersten. „Einmal im Jahr wollen wir mit den Menschen, mit denen wir sonst arbeiten, einen schönen Abend verbringen“, beschrieb Vorstandsmitglied Angela Wefers den eigentlichen Sinn, der aus Sicht der Bundespressekonferenz hinter dem großen Fest steht. So war es in den Bonner Anfängen, so war es auch am Freitagabend, als der Ball mit 2000 Gästen endgültig gut gelandet ist mitten in Berlin.

Kofferband mit Austern und Jakobsmuscheln

Erstmals vergab die Bundespressekonferenz einen Preis für besonders verdienstvollen Journalismus. Den bekam Reuters-Korrespondent Gernot Heller.

Die historische Abflughalle hatte man fürs Menü mit festlich gedeckten Tischen ausgestattet. Die dort Sitzenden, darunter die Minister Thomas de Maizière und Manuela Schwesig, außerdem Bundesratspräsident Volker Bouffier und FDP-Chef Christian Lindner, waren von den Flaneuren nur durch weiße Kordeln getrennt. Das schuf ungewohnt viel Transparenz. Das Kofferband (!) mit Austern und Jakobsmuscheln war manchem Flaneur aber zu schnell eingestellt.

Auf der großen Bühne im alten Eingangsbereich am Platz der Luftbrücke spielten Andrej Hermlin und sein Swing Dance Orchestra zum Tanz auf historischem Linoleum auf. Bundespräsident Gauck führte zum ersten Walzer des Abends die Frau des Vorsitzenden der Bundespressekonferenz, Sonja Mayntz, auf die Tanzfläche, während Gregor Mayntz mit der Lebenspartnerin des Bundespräsidenten, Daniela Schadt, den Ball eröffnete. Neu war die Perspektive von der Galerie aus, wo die Gäste jeden Schritt der Tanzenden genau beobachten konnten. Schon nach einer Minute kehrten Präsident und Vorsitzender zu ihren vertrauten Partnerinnen zurück.

1200 Flaschen Champagner und 1200 Flaschen mit Weiß- und Rotweinen standen bereit, damit sich die Ballnacht den Titel „rauschend“ in jeder Hinsicht redlich verdienen konnte. Kurz vor Mitternacht sollten Anna Loos und Silly dem beschwingten Ball noch mal einen kräftigen Stimmungskick geben.

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